Gedenken an Erich Marx

News vom 09.09.2021

Mit einer bewegenden Gedenkfeier im Hamburger Bahnhof haben die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und die Familie an den großen Berliner Sammler Erich Marx erinnert, der im vergangenen Jahr verstorben war.

Gäste der Gedenkfeier betrachten auf der Leinwand einen Film über Erich Marx
© SPK / photothek / Ronny Hartmann

Vor einem Jahr starb der Sammler Erich Marx im Alter von 99 Jahren. Rund 200 geladene Gäste würdigten den großen Sammler und Mäzen heute bei einer Gedenkfeier im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, dem Haus, dessen Entstehung und Erfolg Erich Marx maßgeblich mit der Leihgabe seiner Sammlung unterstützt hatte.

Fast vierzig Jahre lang war Erich Marx der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin eng verbunden. Auf Einladung von Stiftungspräsident Hermann Parzinger und Axel Marx, dem Sohn des Verstorbenen, waren etwa 200 Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft in das Museum der Gegenwart gekommen, darunter auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters und der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller.

Für die Familie würdigte Professor Axel Marx, der Sohn von Dr. Erich Marx, seinen Vater, der zuvor in einem Filmbeitrag von Gero von Böhm – der die Familienmitglieder sichtlich berührte – portraitiert worden war: „Mein Vater liebte Berlin, den Kunstreichtum der Stadt und ihre Weltoffenheit. Wir wissen, wie sehr unser Vater, Erich Marx, als Schöpfer der „Sammlung Marx“, als Kunstmäzen und als guter persönlichen Freund vieler heute hier Anwesender vermisst wird. Deshalb war es der ganzen Familie ein ganz besonderes Anliegen, dass wir uns heute zu dieser Gedenkfeier zusammenfinden und an meinen Vater erinnern können, auch wenn wir Ihnen den wunderbaren Menschen Erich Marx niemals ersetzen können. Die von ihm hinterlassene Leere ist groß, sehr groß. Wir als seine Familie werden sein Werk und seine Verbundenheit mit Berlin fortsetzen. Wir streben an, bis zur Eröffnung des Museums des 20. Jahrhunderts alle Beuys-Werke aus der Sammlung Marx – und damit so bedeutende Werke wie „Das Kapital“, „The secret block for a secret person in Ireland“ oder die „Straßenbahnhaltestelle [2. Fassung]“ über bestehende Leihverträge hinaus der Stiftung Preußischer Kulturbesitz dauerhaft zuzuwenden. An der Schaffung der dazu notwendigen rechtlichen Voraussetzungen wird gemeinsam mit der SPK bereits intensiv gearbeitet. Joseph Beuys – der wie mein Vater dieses Jahr seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hätte – war ein großartiger Künstler, den eine enge Freundschaft zu unserem Vater verband. Weil wir heute beide ehren, gibt es keinen besseren Tag, als diese Absicht heute zu verkünden.“

SPK-Präsident Hermann Parzinger unterstrich: „Ohne Erich Marx gäbe es den Hamburger Bahnhof nicht. Die Staatlichen Museen zu Berlin, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Und auch das Museum des 20. Jahrhunderts, in dem die Werke seiner Sammlung künftig zu sehen sein sollen, war ihm ein Herzensanliegen. Unvergessen bleibt seine große Geste, als er das Environment „Das Kapital Raum 1970‒1977“ von Joseph Beuys erwarb und der Nationalgalerie als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte. Ich bedaure zutiefst, dass er die künftige Präsentation dieses Werkes in dem neuen Haus am Kulturforum nicht mehr erleben kann. Ich danke der Familie von Erich Marx, dass sie den Museen und der SPK weiter so tief verbunden bleibt und den Weg, den Erich Marx beschritten hat, mit uns fortsetzt.“

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