Positive Signale bei Museums-Besuchszahlen

News vom 19.12.2023

Das Institut für Museumsforschung veröffentlicht die Besuchszahlen der Museen und Ausstellungshäuser in Deutschland 2022 und offenbart einen positiven Trend: Es wurden 81,4 Mio. Besuche registriert – mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor.

Menschen bewegen sich in einem hellerleuchteten Ausstellungsraum
Foto: SPK / Benne Ochs

Die an der Erhebung beteiligten Museen meldeten für das Jahr 2022 insgesamt 81.372.077 Besuche. Das sind rund doppelt so viele wie 2021, aber immer noch ein gutes Viertel weniger, als vor der Pandemie 2019 erfasst wurden.

Die aktuellen Ergebnisse der statistischen Gesamterhebung für 2022 machen deutlich, wie unterschiedlich sich die Besuchszahlen in den einzelnen Bundesländern entwickelt haben. Während Sachsen-Anhalts Museen lediglich 15 Prozent weniger Besuche als in 2019 verzeichneten, lagen die Besuchszahlen der Museen in Mecklenburg-Vorpommern (- 47 %) und dem Saarland (- 43%) deutlich stärker unter dem vorpandemischen Niveau.

Ausstellungshäuser, also Häuser, die Ausstellungen zeigen, ohne eigene Sammlungen zu besitzen, haben sich noch besser von der Pandemiekrise erholt. Sie verzeichneten 2022 mit insgesamt 4.887.583 Besuchen einen besonders starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (+ 146 %) und lagen damit nur zehn Prozentpunkte hinter dem vor Corona 2019 erzielten Wert.

Sowohl Museen als auch Ausstellungshäuser konnten ihre Ausstellungsaktivitäten im Vergleich zum Vorjahr stark steigern. Museen meldeten für 2022 insgesamt 6.233 Ausstellungen, das sind ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die von den Ausstellungshäusern gemeldeten 1.614 Ausstellungen reichten fast an das zahlenmäßige Niveau vor der Pandemie heran.

Für die Direktorin des Instituts für Museumsforschung, Patricia Rahemipour, steht fest: „Die Auswirkungen der Pandemie auf den Museumssektor haben sich 2022 wie erwartet weiter abgeschwächt. Ein differenzierter Blick offenbart jedoch große Unterschiede. […] Die Pandemie hat das Phänomen der Hyperindividualisierung im Museumssektor weiter verstärkt.“

Und David Vuillaume, Geschäftsführer des Deutschen Museumsbundes ergänzt: „2022 war ein Jahr des Übergangs für die Museen. Wir sehen zum einen eine starke Erholung der Besuchszahlen und Ausstellungsaktivitäten, zum anderen bleiben die Zahlen auch in diesem Jahr noch hinter den früheren Rekordwerten zurück. Doch wir sind positiv, denn trotz der großen Herausforderungen durch die Folgen der Pandemie, die Energiekrise und die Inflation, haben sich die Museen und Ausstellungshäuser als kreativ und robust erwiesen.“

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