SPK trauert um Adriaan von Müller

News vom 01.12.2021

Der langjährige Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin ist am 28. November im Alter von 93 Jahren verstorben.

Porträt eines Mannes
© Staatliche Museen zu Berlin

Der 1967 zum Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte berufene von Müller suchte zu Zeiten des Eisernen Vorhangs intensiv den Kontakt zu Kolleg*innen in Polen und in der damaligen Tschechoslowakei. 1967 eröffnete von Müller die Ausstellung „Großmähren. Ein versunkenes Slavenreich“ – eine Meisterleistung in einem schwierigen politischen Umfeld. Mehrere Ausstellungen mit Institutionen in Polen folgten und machten weit über West-Berlin hinaus auf das Museum aufmerksam. 

Als zweites Standbein des Museums baute Adriaan von Müller die Vernetzung von Museum und Landesarchäologie zielstrebig aus. Als Landesarchäologe leitete er selbst bedeutende Grabungen. Dabei hatte von Müller immer die Vermittlung an die Öffentlichkeit im Blick: präsentierte seine Grabungen im Fernsehen, gab Interviews und schrieb bis heute vielgelesene Bücher zur Berliner Archäologie. Die von ihm so stark geförderte Museumspädagogik galt weit über Berlin hinaus als beispielhaft. 

Den Berliner*innen wird Adriaan von Müller darüber hinaus als Gründer und Initiator des Museumsdorfes in Düppel in Erinnerung bleiben, das er mit seiner Überzeugungskraft und Hartnäckigkeit durchsetzte. Es hat damals wie heute Maßstäbe in der experimentellen Archäologie gesetzt.

Adriaan von Müller hat das Museum für Vor- und Frühgeschichte in West-Berlin geprägt und für eine besondere Situation sehr tragfähige Konzepte entwickelt. Mit dem Ende seiner Amtszeit im Frühjahr 1990 ging diese Epoche zu Ende.

„Wir werden Adriaan von Müller als einen klugen Wissenschaftler, einen begnadeten Kommunikator und einen lebensfrohen, seinen Mitmenschen zugewandten Kollegen dankbar gedenken. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.“ sagte SPK-Präsident Hermann Parzinger.

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