Handschriften aus der Staatsbibliothek ans DHM übergeben

News vom 14.03.2018

Die militär-historischen Werke stammten ursprünglich aus der Bibliothek des Staatlichen Zeughauses.

Rückgabe von militär-historischen Handschriften aus der Staatsbibliothek zu Berlin
© SBB-SPK / Hagen Immel

Die Zeughaus-Bibliothek war bis zum Zweiten Weltkrieg eine der größten militärischen Bibliotheken im deutschsprachigen Raum. Nur ein Viertel des Bestandes, rund 5.000 Werke, überstand den Krieg unbeschadet. Nach der Auflösung des Zeughauses in der Nachkriegszeit wurden diese Bände auf andere Bibliotheken in der DDR verteilt. Mit der Gründung des Museums für Deutsche Geschichte 1953 sollte der Bestand dort wieder zusammengeführt werden. Nicht in allen Fällen kam es tatsächlich zur Rückgabe.

Barbara Schneider-Kempf, Direktorin der Staatsbibliothek zu Berlin, übergab nun neun Handschriften, die in der DDR auf unterschiedlichen Wegen in die heutige Staatsbibliothek zu Berlin gelangt waren, an den Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum, Prof. Dr. Raphael Gross. Gross erklärte: „Das Deutsche Historische Museum ist darum bemüht, die während des Zweiten Weltkrieges verlorenen Sammlungsbestände des Zeughauses Berlin wenigstens virtuell zu rekonstruieren. Mit der Rückgabe der neun Handschriften hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erneut ermöglicht, Kriegsverluste des Zeughauses auch real wieder in ihren ursprünglichen Sammlungszusammenhang rückzuübertragen.“

Ein in Süddeutschland verfasstes Kriegsbuch aus dem Jahr 1453 ist die wertvollste der zurückgegebenen Handschriften. Es zeigt in zahlreichen Federzeichnungen den Stand der Kriegstechnik und die Ausrüstung der Soldaten um die Mitte des 15. Jahrhunderts, etwa Belagerungsgeräte, Pyrotechnik, Geschütze, Rüstungen, Kampfszenen sowie Burganlagen.

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