Fachlicher Wissenstransfer

Die Stiftung und ihre Einrichtungen übernehmen eine Unterstützerfunktion für den Wissenschafts- und Kulturbetrieb. Die Ergebnisse ihrer Forschungstätigkeit und ihre Expertise bei zahlreichen Aufgaben vermitteln sie in die Fachwelt.

Zahlreiche Personen sitzen an einem Tisch, auf diesem sind Unterlagen ausgebreitet (öffnet Vergrößerung des Bildes)

Sitzung einer deutsch-georgischen Arbeitsgruppe im Rahmen des EU-Twinning-Projekts der SPK mit dem georgischen Nationalmuseum (2010-2012) © SMB

Infrastruktur und Impulse für die Wissenschaft

Für die Vermittlung der in den Einrichtungen verwahrten Materialien an Fachleute sind die wissenschaftliche Erschließung und das Bereitstellen von komplexen Forschungsinfrastrukturen unerlässlich. Die Forschung in der Stiftung liefert darüber hinaus wichtige Impulse in die internationale Wissenschaftslandschaft.

Gefragte Fachkompetenz

Alle Stiftungseinrichtungen pflegen den fachlichen Austausch mit Kultur- und Wissenschaftsreinrichtungen im In- und Ausland. Ihre Fachkompetenz fließt in zahlreiche Netzwerke und Projekte ein. Gerade bei übergreifenden Aufgabenfeldern wie Bestandserhaltung oder Digitalisierung ist die Expertise der Stiftung gefragt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung vermitteln ihr Fachwissen und die Ergebnisse ihrer Forschung in Publikationen sowie bei Tagungen und Workshops. Das fachliche Wissen in der Stiftung fließt aber auch in die Konzeption und den Aufbau neuer Ausbildungsgänge, wie etwa im Berliner Antike-Kolleg, und Fortbildungsprogramme ein.

Die Einrichtungen der Stiftung bilden Bibliothekare und Archivare sowie Museumsassistenten und Restauratoren aus. Sie bieten Hochschulabsolventinnen und -absolventen zudem die Möglichkeit, sich wissenschaftlich weiter zu qualifizieren.

Internationale Austauschprogramme

Darüber hinaus geben die Stiftungseinrichtungen ihre Kompetenz im Rahmen von Austauschprogrammen weiter. Die Staatlichen Museen zu Berlin etwa haben solche Programme mit Museen in den USA, China und Indien ins Leben gerufen. Auch die Kooperationsprojekte der Staatsbibliothek zu Berlin mit verschiedenen Nationalbibliotheken sehen einen fachlichen Austausch vor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Bibliotheken tauschen sich über verschiedene fachliche Fragen und praktische Arbeitsprozesse aus.

Das Ibero-Amerikanische Institut bietet Workshops für andere Bibliotheken an. Darin werden allgemeine Praxisregeln zur Digitalisierung von Beständen in Spezialbibliotheken vermittelt.

Beispiel EU-Twinning: Zusammenarbeit mit dem Georgischen Nationalmuseum 2010 – 2012

Ein herausragendes Beispiel bei der Vermittlung von Wissen und Praxiserfahrung war das EU-Twinning-Projekt der Stiftung mit dem Georgischen Nationalmuseum in Tiflis. Es war das erste Twinning-Projekt der Europäischen Union im Kulturbereich und wurde von der Stiftung koordiniert. Ziel der Zusammenarbeit war es, das Georgische Nationalmuseum als Institution zu stärken. Schwerpunkte des Projekts waren die Planung eines Museumskomplexes unter Einbindung historischer Gebäude mit Depots und Werkstätten sowie die Errichtung eines neuen Restaurierungs- und Konservierungszentrums. Zudem sollten Praktiken auf dem Feld der präventiven Konservierung verbessert und allgemeine Museumsstandards eingeführt werden.

Mehr als 40 Fachleute aus den Staatlichen Museen zu Berlin und aus der Hauptverwaltung der Stiftung sowie aus dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung brachten ihre Expertise vor Ort ein. Georgische Museumsfachleute wurden auf Studienreisen und in Praktika in Berlin weitergebildet. Ein Langzeitberater begleitete das Projekt über die gesamte Projektlaufzeit kontinuierlich in Tiflis.