Zum Tod von Stephan Waetzoldt

Pressemitteilung vom 28.05.2008

Am 25. Mai 2008 verstarb Prof. Dr. Stephan Waetzoldt im Alter von 88 Jahren. Er war von 1965 bis 1983 Generaldirektor der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz.

Mit Weitsicht und Geschick hat er die Museen, gezeichnet von der Teilung der Stadt und der Sammlungen, im Westen Berlins wieder zu einem Grundpfeiler des kulturellen Lebens Ber­lins und ganz Deutschlands gemacht. Dabei hatte er immer die gesamte Berliner Muse­umslandschaft im Blick, auf deren Wiedervereinigung er unbeirrt hoffte. Die großen Bauvor­haben, den Ausbau der Museen Dahlem für die außereuropäischen Sammlungen, des Kul­turforums unter anderem mit dem Neubau der Nationalgalerie von Mies van der Rohe und den Umbau der Museen in Charlottenburg hat er mit immenser Tatkraft vorangetrieben. Seinem internationalen Ansehen ist es zu verdanken, dass die Museen bedeutende Aus­stellungen mit hervorragenden Leihgaben, wie etwa „Tendenzen der Zwanziger Jahre“ (Ausstellung des Europarats 1977), „Bilder vom Menschen in der Kunst des Abendlandes“ (zum 150-jährigen Jubiläum der Staatlichen Museen 1980) und „Die Pferde von San Marco“ (1982) realisieren konnten.

Ein politisches Meisterstück war die Vereinigung der Galerie des 20. Jahrhunderts des Lan­des Berlin mit der Nationalgalerie, die auch mit der Berufung des leidenschaftlichen Kenners der klassischen Moderne, Werner Haftmann, als Direktor des Hauses sich weiter profilierte und an internationaler Bedeutung gewann.

Stephan Waetzoldt verstärkte die wissenschaftliche Tradition der Staatlichen Museen Preu­ßischer Kulturbesitz durch die Neugründung des naturwissenschaftlich-technisch ausge­richteten Rathgen-Forschungslabors und des Instituts für Museumskunde. Er erwirkte die Aufnahme der Staatlichen Museen als Vollmitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Dem Vermittlungsauftrag der Museen gab er zukunftsweisend mit der Einrichtung des Mu­seumspädagogischen Dienstes stärkeres Gewicht. Auch die Kunstbibliothek, die er als Di­rektor (1961 bis 1973) wieder aufbaute, hat ihm Vieles zu verdanken.

Seine Verdienste wurden mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und der Luther-Medaille in Gold ausgezeichnet. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Her­mann Parzinger, sagte: „Die Stiftung ist Professor Waetzoldt für seine Leistungen zu großem Dank verpflichtet. Er hat die Museen und die Stiftung entscheidend geprägt und wird uns mit seiner von besonderer Liberalität und großer Kollegialität getragenen Überzeugungskraft weiter in Erinnerung bleiben.“

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