Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung für den kolumbianischen Ethnologen und Ethnolinguisten Juan A. Echeverri

Pressemitteilung vom 29.01.2015

Gast der Freien Universität Berlin und des Ibero-Amerikanischen Instituts erforscht in Berlin Wissenstransfer im Amazonasgebiet. Der kolumbianische Ethnologe und Ethnolinguist Prof. Dr. Juan A. Echeverri erhält den mit 45.000 Euro dotierten Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Der Wissenschaftler der Universidad Nacional de Colombia, Campus Amazonia, wurde gemeinsam von der Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Klengel, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, und Dr. Barbara Göbel, Direktorin des Ibero-Amerikanischen Instituts der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, vorgeschlagen. Mit der Ehrung verbunden ist die Förderung eines Forschungsprojektes im Jahr 2015 an beiden Institutionen. Juan A. Echeverri wird von März an neun Monate lang in Berlin zum Thema „Transamazonischer Wissenstransfer zwischen Lokal und Global: die Materialität von Ethnographie, indigenen Literaturen und Erinnerung“ arbeiten.

Juan Echeverri hat nach Einschätzung der Auswahlkommission unterschiedliche Perspektiven wie Ethnolinguistik, Literatur und Ökologie miteinander verknüpft und damit die transkulturelle Amazonien-Forschung entscheidend weiterentwickelt. Seine interdisziplinären Arbeitsschwerpunkte sowie seine umfassenden empirischen Erfahrungen als Ethnologe und Ethnolinguist ergänzen die enge Zusammenarbeit mit indigenen Autorinnen und Autoren. Ihre Präsenz fördert er in öffentlichen Debatten zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft Amazoniens.

Juan Echeverri ist an internationalen Forschungsprojekten beteiligt, etwa an dem von der VolkswagenStiftung geförderten Projekt DOBES zur Dokumentation gefährdeter Sprachen in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen. Als international anerkannter Experte für indigene Sprachen, beispielsweise das Witoto, hat er zentrale Beiträge zur Übersetzung und Anerkennung indigener Sprachen und Literaturen geleistet. Seine Forschungen zum indigenen Genozid während des Kautschuk-Booms Anfang des 20. Jahrhunderts sind für die Memoria-Forschung in Amazonien richtungsweisend. Bei seinem Aufenthalt in Berlin beteiligt sich der renommierte Wissenschaftler an der langjährigen interdisziplinären Amazonien-Forschung des Lateinamerika-Instituts und an der wissenschaftlichen Erschließung der einmaligen Sammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts von Text-, Bild- und Tonquellen zu diesem Kulturraum.

Das interdisziplinäre Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin ist das größte universitäre Institut der Lateinamerikaforschung im deutschsprachigen Raum. Das Ibero-Amerikanische Institut der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die eine der weltweit größten Bibliotheken zu Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal beherbergt. Zwischen beiden Institutionen besteht eine strategische Partnerschaft, die eine enge Kooperation bei Drittmittelprojekten, Publikationen und Veranstaltungen umfasst.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Susanne Klengel, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-55575, E-Mail
Dr. Barbara Göbel, Ibero-Amerikanisches Institut, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Telefon: 030 / 266-451300, E-Mail

zur Übersicht

Kontakt

 Ingolf  Kern
Ingolf Kern

Direktor der Abteilung für Medien, Kommunikation und Veranstaltungen

+49 30 266 411440

E-Mail

 Birgit  Jöbstl
Birgit Jöbstl

Referatsleiterin Medien, Kommunikation und Publikationen

+49 30 266 411445

E-Mail

 Stefan  Müchler
Stefan Müchler

Referent Presse

+49 30 266 411422

E-Mail