Kunstsammlung Marzona bleibt in Berlin, enge Zusammenarbeit mit Archiv in Dresden

Pressemitteilung vom 22.06.2016

Grütters: Berlin und Dresden profitieren von der Großzügigkeit des Sammlers. Parzinger: Kunstsammlung Marzona bleibt integraler Teil des künftigen Museums des 20. Jahrhunderts am Kulturforum. Kooperation zwischen SPK und Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird ausgebaut.

Die Sammlung von Egidio Marzona bildet im Kontext der Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin seit Jahren ein einzigartiges Netzwerk der Moderne. Mit Hilfe des Sammlers ist es gelungen, die erheblichen Lücken bei den Staatlichen Museen zu Berlin zur Kunst der Sechziger- und Siebzigerjahre zu schließen. Erst vor zwei Jahren schenkte Marzona der Nationalgalerie und dem Kupferstichkabinett 372 bedeutende Werke der Concept Art, Minimal Art und Arte Povera. Bereits 2002 beschenkte Egidio Marzona die Kunstbibliothek mit einzigartigen Archivbeständen zur Kunst der 60er und 70er Jahre. Im geplanten Museum des 20. Jahrhunderts werden diese Bestände der „Sammlung Marzona“ in ihrem ganzen medialen und historischen Spektrum zu sehen sein.

Unterdessen hat sich der Sammler entschlossen, Teile des in seinem Besitz befindlichen „Archivs Marzona“ an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zu geben. Berlin hingegen erhält für die „Sammlung Marzona“ ein Konvolut von Büchern und Archivalien zum Geschenk, das die Bestände zur Kunst der 60er und 70er Jahre passgenau in bedeutendem Umfang ergänzt. Beim „Archiv Marzona“ handelt es sich um eine Sammlung von Primär- und Sekundärquellen, die das ganze Spektrum der künstlerischen Kommunikationsmedien umfasst: Bücher und Editionen, Plakate, unikale Künstler-Einladungskarten, Kataloge, Manifeste, Filme, Fotografien, Briefe, Schallplatten und vieles mehr.

Stiftungspräsident Hermann Parzinger sagt dazu: „Die herausragende Kunstsammlung Marzona bleibt in Berlin und wird wie geplant integraler Teil des künftigen Museums des 20. Jahrhunderts am Kulturforum. Die gute Nachricht für Dresden ist keine schlechte für Berlin. Der Marzona-Kosmos ist so groß, dass er nun in zwei Städten erschlossen und erforscht wird. Deshalb ist zwischen den klassischen Kooperationspartnern SPK und SKD sowie Egidio Marzona vereinbart worden, sich eng zu vernetzen. Wir arbeiten weiter mit ihm zusammen, die Flächen im Museum des 20. Jahrhunderts werden wie geplant mit seiner Sammlung bespielt. Marzona hat künftig zwei Standorte, Berlin und Dresden rücken enger zusammen“.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters betont: „Egidio Marzona hat in den Jahren 2002 bis 2004 sowie 2014 bereits große Teile seiner Kunstsammlung und Teile seines Archivs der SPK übereignet und damit geholfen, erhebliche Lücken in den Sammlungen der Nationalgalerie zur Kunst der 1960er und 1970er Jahre zu schließen. Die Staatlichen Museen zu Berlin könnten Werke dieser Qualität aufgrund der hohen Preise heute kaum noch auf dem Kunstmarkt erwerben. Mit seiner Initiative hat Marzona außerdem mit dazu beigetragen, in der Politik den Weg für ein neues Museum am Kulturforum zu bereiten. Im geplanten Museum des 20. Jahrhunderts sind daher Ausstellungsplattformen für die übereigneten Werke und Archivalien aus Marzonas Bestand vorgesehen. Wenn durch Marzonas Wirken jetzt in Dresden ein „Archiv der Avantgarden“ entsteht, so ist das keine Konkurrenz für Berlin, sondern eine Bereicherung für die Kulturnation Deutschland. Während sich das Museum des 20. Jahrhunderts auf die Kunstwerke konzentrieren wird, ist die Dresdner Einrichtung ganz auf das Archiv ausgerichtet. Der Zugang und die Erforschung dieses einmaligen Bestandes wird durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Staatlichen Museen zu Berlin und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gesichert. So profitieren Berlin und Dresden gleichermaßen von der Großzügigkeit des Sammlers.“

zur Übersicht

Kontakt

 Ingolf  Kern
Ingolf Kern

Direktor der Abteilung für Medien, Kommunikation und Veranstaltungen

+49 30 266 411440

E-Mail

 Birgit  Jöbstl
Birgit Jöbstl

Referatsleiterin Medien, Kommunikation und Publikationen

+49 30 266 411445

E-Mail

 Stefan  Müchler
Stefan Müchler

Referent Presse

+49 30 266 411422

E-Mail