Ausstellung „Kreuzwege. Die Hohenzollern und die Konfessionen, 1517 – 1740“ in Schloss Köpenick

Pressemitteilung vom 21.03.2017

Luther und die Fürsten? Die Fürsten und Luther! Die Hohenzollern zählten zu den mächtigsten Reichsfürsten der Frühen Neuzeit. Wie reagierten sie, als Luther, Zwingli und Calvin sie an den Kreuzweg führten und die Frage stellten: Woran glaubst Du? Ihre Entscheidungen hatten Auswirkungen auf ihre zahlreichen Untertanen in Franken, Brandenburg und Preußen.

„Kreuzwege. Die Hohenzollern und die Konfessionen, 1517 – 1740“
Eine Sonderausstellung des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz und des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin
Berlin, Schloss Köpenick, 7. April – 9. Juli 1017

Anhand von rund 200 Objekten geht die Ausstellung der Frage nach, welche Rolle die Konfessionen für eine der großen europäischen Dynastien im Zeitalter zwischen Reformation und Aufklärung spielten. Einzigartige Schriftdokumente sowie hochkarätige Werke der Buch-, Goldschmiede- und Textilkunst, aber auch der berühmte Thesendruck von 1517 gewähren neue Einblicke in ein spannendes Kapitel europäischer Kulturgeschichte. Die Exponate erzählen von den Beziehungen der Hohenzollern zu den Reformatoren, von ihren Glaubenshaltungen und den Auswirkungen ihrer Konfessionspolitik auf ihre Herrschaftsbereiche. Auch die reformierte Köpenicker Schlosskirche – sonst nur im Rahmen von Gottesdiensten zugänglich – ist für Ausstellungsbesucher geöffnet. Es handelt sich dabei um den einzigen authentisch überkommenen Ort der konfessionellen Orientierung der Hohenzollern in Berlin.

Anfang des 16. Jahrhunderts waren die Hohenzollern eine europaweit agierende Dynastie – ebenso präsent am Kaiserhof in Wien und Prag, wie in den Herrschaftsräumen in Franken, in der Mark Brandenburg und in (Ost-)Preußen. Dies machte sie zu einem „politischen Hochkaräter“ der Reformationszeit. In den folgenden beiden Jahrhunderten avancierten sie zur zweiten deutschen Großmacht neben dem Haus Österreich und bildeten die Spitze der protestantischen Territorien des Alten Reichs. Dazwischen lag die Einführung der Reformation in den verschiedenen Hohenzollern-Territorien, der Übertritt des Kurfürsten Johann Sigismund zum reformierten Glauben im Jahr 1613, das Scheitern der ‚zweiten Reformation‘ in seinem Herrschaftsgebiet und die mit dem Edikt von Potsdam (1685) verbundene, verstärkte konfessionelle Pluralisierung Brandenburg-Preußens, die in der bewussten Einbindung des Pietismus in die preußische politische Kultur im frühen 18. Jahrhundert ihren Ausdruck fand.

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