Kriegsverlust wieder aufgetaucht: Kunstbibliothek erhält historische „Momentaufnahmen“ des Fotografen Ottomar Anschütz zurück

Pressemitteilung vom 04.02.2016

Die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin erhielt kürzlich zehn historische Fotografien zurück. Die Vintage Prints des Fotografen Ottomar Anschütz galten bislang als Kriegsverlust. Sie tauchten nun im Auktionshandel auf. Nachdem sich die Stiftung Preußischer Kulturbesitz an das Auktionshaus gewandt hatte, entschloss der Anbieter Dr. Jens Mattow sich umgehend zur Rückgabe. Er hatte die Bilder in Unkenntnis ihrer Herkunft erworben. Die Kartons waren so beschnitten, dass die Bibliotheksstempel nicht mehr vorhanden waren. Die Bilder konnten dennoch eindeutig identifiziert werden.

Bei den Fotos handelt es sich um zehn Momentaufnahmen von Füchsen aus dem Jahr 1886. Die Berliner Museen hatten sie 1887 mit einem größeren Konvolut von insgesamt 478 Fotografien, hauptsächlich Tierfotografien, direkt von Ottomar Anschütz erworben. Sie sollten als Studienvorlagen für das Kunstgewerbe dienen.

Die Tierfotografien von Ottomar Anschütz galten in den 1880er Jahren als einzigartig: Dank seines überragenden fototechnischen Geschicks und der Entwicklung eines neuartigen Schlitzverschlusses war es Anschütz möglich, Tiere in ihrer natürlichen Bewegung zu fotografieren, sei es im Zoologischen Garten in Breslau, sei es in freier Natur.

Schon 2002 tauchten sieben Anschütz-Fotografien im Kunsthandel wieder auf. Auch sie wurden an die Kunstbibliothek zurückgegeben. Ein großer Teil der Erwerbung von 1887 (ca. 400 Blätter) gilt jedoch weiterhin als Verlust.

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