Wie die Flüchtlingskrise die Museen verändert
22.09.2016Wie die Flüchtlingskrise die Museen verändert
Wie können Museen mit ihren alten Objekten heute Integration und Teilhabe fördern und vor allem die Menschen erreichen? Antworten gibt Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, im Gespräch.
Wenn das der „Bismarck der Berliner Museen“, Wilhelm von Bode, oder Friedrich Sarre, Pionier der Islamischen Kunstgeschichte, gewusst hätten, als sie 1904 das Museum für Islamische Kunst gründeten und aufbauten – damals noch als Islamische Abteilung des Kaiser-Friedrich-Museums. In Zeiten von Islam-Debatte, Syrienkrieg und Flüchtlingskrise ist das Museum im 21. Jahrhundert mehr als nur Aufbewahrungsort für das Aleppo-Zimmer, kunstvolle Gebetsnischen oder Erforschungsort der Mschatta-Fassade. Hier ist man an vielen Fronten aktiv: bei der Sicherung von Daten in Syrien, um irgendwann das immer mehr zerstörte Aleppo wieder aufbauen zu können, bei der Bildungsarbeit zum Islam an Schulen und Moscheen, und nicht zuletzt im eigenen Museen mit Ausstellungen zu Kulturtransfers.
Und das Museum für Islamische Kunst ist gefragt: Das Auswärtige Amt veranstaltete hier Ende September 2016 ein Symposium, bei dem es um die Frage ging, wie der interkulturelle Dialog durch Kunst- und Kulturprojekte gefördert werden kann – hochkarätig besetzt mit Außenminister Steinmeier. Anfang August 2016 kam überdies die Nachricht, dass die Gerda-Henkel-Stiftung ein Nachfolgeprojekt des vom Museum betreuten Syrian Heritage Archive Project mit 750.000 € fördert. Es regnet quasi Auszeichnungen und Preise, Anfang September war ein Abgesandter des Vatikans zu Besuch, um sich vor Ort das Konzept von „Multaka“ erklären zu lassen – ein Museumsguide-Projekt mit und für syrische Geflüchtete und Multiplikatoren, das dringend gesuchte Antworten zum Thema Integration und Teilhabe gibt. Man kann also etwas tun.
Herr Prof. Dr. Weber, das Museum für Islamische Kunst engagiert sich mit vielen seiner Projekte international. Wie kam es dazu und warum ist das wichtig?
In der heutigen, auswärtigen Kulturpolitik geht es darum, mit den Ländern zu arbeiten und nicht über die Länder. Von dieser gleichberechtigten Zusammenarbeit profitieren alle und sie hat eine fast hundertjährige Tradition. Unser Gründungsdirektor Friedrich Sarre war schon 1914 bei dem Aufbau des Museums für Islamische Kunst in Istanbul mit dabei. Die Zusammenarbeit hat sich intensiviert, weil wir heute in einer ganz anderen Welt leben. Es gibt nicht mehr diese Teilung in „die dahinten“ und „wir hier vorne“, sondern der Nahe Osten ist längst in Europa und Europa schon länger im Nahen Osten.
Syrian Heritage Archive Project (SHAP) mit Damage Assessment-Datenbank
Seit 2013 arbeiten das Museum für Islamische Kunst und das Deutsche Archäologische Institut gemeinsam an einer detaillierten Dokumentation der Kulturgüter Syriens. Mit über 100.000 digitalisierten Fotos, Plänen und Karten stehen nun umfangreiche Informationen aus den Archiven beider Einrichtungen bereit.
Am Museum für Islamische Kunst wird das Datenbanksystem durch Damage Assessment ergänzt. Die historischen Daten werden dabei mit Informationen zu den aktuellen Zerstörungen (Bild, Ton und Film) kombiniert. mehr
Die Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern ist besonders wichtig, weil wir dazu stehen müssen, dass wir die Objekte von dort hier haben und darum zusammen etwas zu den Dingen machen. In Syrien arbeiten wir seit 2013 mit dem Syrian Heritage Archive Project und der Damage Assessment-Datenbank an der Sicherung des dortigen Kulturerbes. Die Golf-Länder hingegen fangen erst jetzt an, ihr kulturelles Erbe zu bestimmen und zu entdecken. Und wir fangen an, mit denen zusammenzuarbeiten, z.B. mit Ausstellungen zu Geschichtsbildern.
Gleichzeitig arbeiten wir auch da, wo es Krisen gibt. Ute Franke, meine Stellvertreterin, hat vor zwei Jahren entscheidend dazu beigetragen, in Herat / Afghanistan ein Museum zu eröffnen, unter anderem indem sie dort lange Museumstraining gemacht hat.
Auch hier in Berlin trainieren wir Restauratoren und Kuratoren, zeigen, wie man Datenbanken für Objektverwaltung anlegt, oder Ausstellungskonzepte und Veröffentlichungen macht. Solche Sachen machen wir sehr intensiv, auch weil viele von uns lange in den betroffenen Ländern gelebt und gearbeitet haben und darum eine Verbindung haben.
Um das Thema Islam kreisen einige der Kernfragen der heutigen europäischen Gesellschaft. Wie geht ein Museum, das den Islam ja im Namen trägt, mit dieser Herausforderung um?
Seitdem ich mich mit Islamischer Kunst und Islamwissenschaften beschäftige, merke ich bei fast jeder persönlichen Begegnung, dass es extrem viele Fragen zum Islam gibt, die aber sehr viel mit Ängsten zu tun haben und sehr viel mit wenig Kenntnis von den Dingen und vor allem mit sehr klaren und einfachen Kulturbildern. Und diese Fragen werden an uns als Institution herangetragen, auch weil immer mehr Leute in die Museen kommen. Wir haben ja einen enormen Besucherzuwachs von 80% in den letzten sieben Jahren gehabt.
Die Leute kommen und wollen Antworten und Wissen. Wir haben viel mit Kollegen geredet und diskutiert, weil viele Museen islamischer Kunst aus diesem Grund umbauen, haben aber gesehen, dass Kuratoren für die Grundfragen keine Antworten entwickelt haben.
Wir wissen, dass Personen ihr Weltbild mit den Dingen gestalten, die sie im Museum erfahren und dürfen darum keine linearen, in sich geschlossenen Kulturbilder darstellen, die nämlich weder unserer Lebenswirklichkeit, noch der Wirklichkeit der Objekte entspricht. Stattdessen lautet unser Verständnis von den Objekten: Jedes Objekt ist transkulturell vernetzt und wenn wir ein Objekt erzählen, erzählen wir es automatisch entweder in Verbindung zu den Vorgängerkulturen der Spätantike oder in Verbindung gleichzeitiger Kulturen in China, Europa, Mittelmeer, oder in der Verbindung zu uns heute. Es ist ganz selten, dass wir ein Objekt nur entwicklungshistorisch, kulturhistorisch besprechen, und so tun, als wäre es vom Himmel gefallen.
Zitat
Es wird seit dem 11. September kaum zugelassen in unserer Gesellschaft, dass junge Muslime ihre Identität entwickeln, ohne sich erklären zu müssen. Stefan Weber
Es ist sehr schwierig, weil wir in einer Kernfrage unserer gesellschaftlichen Entwicklung Antworten geben sollen, die unseren Inhalten gar nicht entsprechen und eine direkte politische Auswirkung haben. Wir reden von geschlossenen Kulturräumen, von DEM Islam, wir geben ein sehr stark religiöses Bild von Kultur wieder.
Interkulturelle Jugendarbeit in Moscheegemeinden und Extremismusprävention
Seit Oktober 2015 kooperiert das Museum mit dem Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück. Gemeinsam entwickeln beide Einrichtungen Unterrichtsformate und –materialien für einen Weiterbildungsstudiengang zum Thema interkulturelle Bildung für den Gebrauch in Moscheegemeinden. Das Projekt zielt darauf ab, sowohl den Migrant*innen und Postmigrant*innen als auch der so genannten Aufnahmegesellschaft die langen Verbindungen zwischen den Kulturen zu vergegenwärtigen und in einen aktuellen Zusammenhang zu stellen. mehr
Also fragten wir uns, wie können wir das aufbrechen? Auf dem Weg des Museums, also wie kann ein Besucher hier Wissen abrufen? Welche Zugänge haben wir? Welche transregionalen Bezüge bieten wir an? Was passiert mit den Besuchern in der Ausstellung? Und wenn der Islam so ein Kernthema ist, warum sind keine Schulen bei uns?
Als wir mit der Arbeit in den Schulen anfingen, haben wir gemerkt, dass heute viel mehr Muslime als früher eine Frage nach dem „Wer bin ich?“ haben. Es wird seit dem 11. September kaum zugelassen in unserer Gesellschaft, dass junge Muslime ihre Identität entwickeln, ohne sich erklären zu müssen. Diese Entwicklung hat eine verheerende Auswirkung in der gesellschaftlichen Polarisierung sowohl aus der Selbstdefinition als auch aus der Fremddefinition heraus.
Im Museum findet sich das Gegenteil: Wir zeigen, wie Gesellschaften zusammen gewachsen sind, wie sie sich auseinander entwickelt haben, wie Christen, Juden, Muslime zusammengehören, wie sie unabhängig von der eigenen Glaubenseinstellung Kultur geschaffen haben. Das entspricht dem heutigen Kulturmusterdenken mit seinem kulturalistischen Ansatz nicht und genau darum haben wir etwas zu sagen für unsere Gesellschaft heute und haben deswegen für Muslime etwas angeboten und haben angefangen mit der Bildung in Moscheen.
Sie haben ja auch das Projekt Multaka ins Leben gerufen, das eine Antwort auf die Frage nach der Integration von Flüchtlingen in Europa bietet – mit den Mitteln der Kultur. Wie kam es dazu und warum ist es so erfolgreich?
Multaka bietet Syrern, Irakern und arabischsprachigen Flüchtlingen eine niedrigschwellige Möglichkeit, kulturelle Institutionen zu entdecken. Sie erfahren hier etwas über sich selbst und dass sie geachtet werden. Und sie entdecken auch die deutsche Geschichte. Durch diese neue Form der Führungen ist es uns gelungen – erstmal rein zufällig – Objekte aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu ziehen und damit als Reflexionsorte für uns heute anzubieten.
Wir wussten, dass das übliche, über Jahre antrainierte Paket an Fachwissen in diesem Format unmöglich zu vermitteln ist. Darum haben wir angefangen, mit der Abteilung „Bildung“ der staatlichen Museen eine dialogische Führung zu entwickeln, wo die Guides Objekte aussuchen, die für sie wichtig sind und darüber mit den anderen Geflüchteten zu diskutieren. Das ist wie eine Bombe eingeschlagen. Ich habe immer gedacht, Vermittlungsarbeit heißt „Unser Wissen besser zu vermitteln“, jetzt merke ich, es heißt aber auch, zu sagen „Ich bin Kurator, aber ich muss nicht alles bestimmen“, also unsere wissenschaftliche Deutungshoheit darüber, was vermittelt wird, etwas abzugeben. Es geht darum, zuzulassen, dass Menschen den Raum für sich selber nutzen, mit ihren eigenen Ansätzen, mit ihren eigenen Fragen. Dieses notgedrungene Öffnen hat uns gezeigt, dass wir noch ganz andere Möglichkeiten haben, Relevanz für Menschen zu entwickeln, wenn diese mit ihren eigenen Wirklichkeiten gefragt werden, sich einzubringen und diese mitzudiskutieren.
„Multaka: Treffpunkt Museum“
Das Projekt bildet Geflüchtete aus Syrien und dem Irak zu Museumsguides aus. Sie führen ihre Landsleute in ihrer Muttersprache durch das Pergamonmuseum, das Bode-Museum und das Deutsche Historische Museum in Berlin. Das vom Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin entwickelte Projekt wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und wird jetzt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützt. mehr
Wie wichtig sind dabei die Objekte?
Die Objekte werden nicht entfremdet oder gar vergewaltigt, sondern erzählen genau das, was in ihnen drinsteht. Jedes Objekt ist durch Migration geprägt, z.B. unsere Kleidung, Werkzeuge, Alltagsgegenstände, alles ist global entstanden. Von den alten Zivilisationstechniken des Städtebaus, das Alphabet bis über die transregionale Verbindung und Vernetzung von Handel und Produktion, das sind alles Ideen. Ideen sind gewandert, Wissen ist gewandert und wenn man genauer hinguckt, kann man ganz viele Geschichten erzählen, warum wir so sind, wie wir sind: aufgrund des Austausches mit anderen. Das kann man mit Objekten wunderbar zeigen, weil diese die Materialisierung von Ideen, von Techniken, von Wissen sind. Schlechte und gute Ideen wandern ja mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit und das kann man ganz gut nachvollziehen bei den Objekten. Wenn man darüber spricht, kommt man dazu, über sich und die Menschheit zu reden und kann den Objekten auch heute einen Sinn geben. Man kann über Objekte reflektieren. Was erzählt einem im Deutschen Historischen Museum eigentlich ein Gemälde aus dem 30-Jährigen Krieg? Und wie kann man das verstehen heute?
Das erinnert an den Ansatz des Humboldt Forums als das Universalmuseum des 21. Jahrhunderts: Mit Objekten die gesamte Welt und ihre Entwicklungen darstellen. Dort gibt es allerdings das Problem, das viele der Objekte in einem kolonialen Kontext in die Sammlungen kamen. Kennen Sie diese Schwierigkeiten?
Wir haben auch geforscht und wissen, wo unsere Objekte herkommen und was rechtlich und moralisch wie steht. Nun kann man natürlich bei manchen sagen, das ist ok, bei anderen könnte man sich geißeln und sagen „ich bin schuldig“. Man könnte aber auch fragen: Könnte man daraus jetzt etwas Neues machen? Nämlich die Menschen aus den Herkunftsländern einladen und sagen: „Guckt mal. Ergreift Besitz davon und lasst uns über Kulturerbe international im Verbund als ‚shared heritage‘ reden“. Problematisch ist es, wenn man das Ganze nur durch die europäische Brille sieht, also den postkolonialen Diskurs so verinnerlicht, dass man eigentlich den Herkunftsgesellschaften das Wort abschneidet, indem man von vornherein sagt: Wir haben euch die Sachen genommen und wissen noch besser, wer der Schuldige ist. Man sollte auch die Sicht der sogenannten Peripherien zulassen, um die plurale Welt entstehen zu lassen. Das ist ein sehr schwieriger Prozess, weil es da noch keine klaren, guten Vorbilder gibt, da muss man viel ausprobieren.
Aber man ist ja auch Institution mit einer Sammlungsgeschichte, da kommt man nicht so schnell raus. Die Traditionen des Kuratierens und Wissengenerierens sind nicht so leicht zu verändern, auch weil vieles daran so schlecht nicht ist. Das muss man erstmal hinkriegen, sich entsprechend zu öffnen, vor einer Öffentlichkeit, die da aus verschiedenen Gründen kritisch draufguckt. Deswegen beneide ich die im Humboldt Forum überhaupt nicht. Die Museumsinsel hingegen ist ein Ort, der wahrgenommen wird als Tempel der eigenen kulturellen Entwicklung, des alten Orients und der Antike – auch wenn alle Objekte im Pergamonmuseum eigentlich aus dem Nahen Osten kommen. Wir machen das ja im Windschatten der großen Diskussionen.
Außerdem haben wir den Vorzug, eine sehr positive Institutionsgeschichte zu haben. Von Anbeginn war es Tendenz dieses Hauses zu sagen, man muss kulturhistorisch die Verknüpfungen sehen und der Islam ist Teil der großen Narrative der Menschheitsgeschichte aus dem Nahen Osten. Wir brauchen eigentlich nur das rauszuarbeiten, was schon die Gründungsväter irgendwie so gesehen haben, aber noch nicht genau benannt haben und museologisch noch nicht gut vermittelt haben. Und wir machen das jetzt heute mit unseren Techniken und gehen weiter. Und daher bin ich sehr froh, dass wir nicht im Humboldt Forum sind, wo man alles neu erfinden muss.
Was plant das Museum für Islamische Kunst in den nächsten Jahren? Wo muss man noch ansetzen?
Derzeit bauen wir ja um, was eine willkommene Gelegenheit ist, zu reflektieren und sich weiterzuentwickeln. Das Partizipative ist ein Ansatz, der für uns sehr viel Sinn macht. Es geht darum – obwohl es weh tut – bei der Vermittlung und bei der Neuausstellung noch viel mehr zu überlegen, ob das, was man sich ausgedacht hat, verständlich für die Besucher ist. Wenn ich z.B. meinen Kernsatz sage „Islam ist in der Spätantike geboren“, dann weiß bis auf ein paar Wissenschaftler keiner, was ich meine. Dabei geht es um eine Doppelbindung: Der Islam kommt irgendwo her, ist also nicht vom Himmel gefallen und er ist mit uns verbunden, denn wir sind auch aus der Spätantike geboren. Dieser Satz, der Islam sei nicht Teil von Deutschland, ist für uns uninteressant, weil das Museum von Anbeginn sagt: Der Islam, jedenfalls kulturhistorisch, ist immer schon Teil unserer Wirklichkeit gewesen. Muslimisches Leben haben wir in Deutschland natürlich erst seit den 1960ern, aber die kulturellen Verbindungen sind trotzdem wesentlich älter. Diese Dinge sind ganz schwer zu vermitteln, weil sie extrem viel komplexes Wissen verlangen über etwas, von dem jeder glaubt, er weiß schon alles.
Zitat
Dieser Satz, der Islam sei nicht Teil von Deutschland, ist für uns uninteressant, weil das Museum von Anbeginn sagt: Der Islam, jedenfalls kulturhistorisch, ist immer schon Teil unserer Wirklichkeit gewesen. Stefan Weber
Der Islam ist schon ganz fest im Kopf drin, allerdings mit einem zähen Kaugummi aus vielen Ängsten verbunden. Wir müssen also extrem viel negieren, um zu einer anderen, größeren Reflexionsebene zu kommen. Und wir wollen, dass die Leute mehr aus dem Museum mitnehmen und rausgehen mit Ideen, etwas für sich lernen. Leider gibt es noch kein Museum für Islamische Kunst, dass das so tut, also können wir nirgendwo abschauen, sondern müssen dieses Museum selbst entwickeln. Das macht natürlich sehr viel Spaß, ist aber auch schwierig. Unterstützt werden wir dabei vom SPK-Kuratorium.
Ich würde außerdem gerne noch mehr Schulprojekte machen, weil wir Breitenwirkung entwickeln müssen. Und hätte ich noch mehr Ressourcen, würde ich gerne Projekte an den Peripherien der deutschen Gesellschaft machen. Wenn man sich beispielsweise die Ergebnisse und den Wahlkampf der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern oder auch hier in Berlin anguckt, sieht man dahinter so viele Ängste und so viele Vorurteile. Wenn wir nicht mit Menschen reden und auch da vermitteln, wo es wehtut, dann wird uns der soziale Friede in Deutschland irgendwann um die Ohren fliegen. Das ist mehr so ein Imperativ aus der Beobachtung unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Wunderschön wäre übrigens, wenn man das nicht tun müsste, sondern ganz ruhig zu seinen Dingen forschen könnte.
Museum für Islamische Kunst
Das Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin präsentiert im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel Meisterwerke der Kunst und archäologische Objekte aus islamisch geprägten Gesellschaften vom 8. bis ins 19. Jahrhundert. Die Sammlung umfasst ein Gebiet, das von Spanien bis nach Indien reicht.
Das Museum ist eine der führenden Forschungseinrichtungen auf ihrem Gebiet. Es engagiert sich im Kulturgutschutz und ist aktiv in den Bereichen Restaurierung, internationaler Kulturaustausch und (inter-)kulturelle Bildung in Deutschland.