Globale Orte – Hafenstädte Lateinamerikas im Wandel
News vom 25.05.2016
Eine Gesprächsreihe des Ibero-Amerikanischen Instituts nimmt wichtige Hafenstädte Lateinamerikas – häufig Sehnsuchtsorte – in den Fokus: Buenos Aires, Veracruz, Valparaíso, Rio de Janeiro und Cartagena.

Das moderierte Gespräch zwischen einem Vertreter eines global agierenden Unternehmens und einem Wissenschaftler eröffnet Einblicke in die Geschichte der jeweiligen Stadt und des Hafens sowie in aktuelle Entwicklungen. Konzipiert wurde die Reihe in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Lateinamerika-Verein.
Die Hafenstädte Lateinamerikas zählen zu den ersten Siedlungsgründungen während der Kolonialzeit und entwickelten sich im Laufe der Zeit zu wichtigen Knotenpunkten des transatlantischen und transpazifischen Handels. Christoph Schmitt, Geschäftsführer des Hamburger Lateinamerika-Verein e.V. und Moderator der Gesprächsreihe: „Hafenstädte sind offene Orte, sie kommunizieren nach innen und außen und sind in jeder Beziehung wichtig für die Entwicklung eines Landes. Sie fungieren als Einfalls- und Ausfallstore für eine Region, sei es als Orte der Migration oder vorrangig als Durchgangsorte für Waren“.
Die facettenreiche Architektur vieler Hafenstädte, ihre heterogene soziale Struktur und kulturelle Vielfalt spiegeln diese wechselvolle Geschichte wider. Die Verschiebungen in der globalen Wirtschaft und die neuen Dynamiken der Handelsströme haben in den letzten Jahrzehnten auch in den Hafenstädten Lateinamerikas zu großen Umbrüchen geführt. Heute werden hier Fragen der modernen Stadtentwicklung, der Bewahrung und Erneuerung, der Nachhaltigkeit und sozialen Verträglichkeit verhandelt.
Bei der Auftaktveranstaltung zu Buenos Aires (22. Februar 2016) diskutierten Thomas Kropp (Deutsche Lufthansa AG) und Prof. Dr. Max Welch Guerra (Bauhaus-Universität Weimar) die Entwicklung der Stadt und ihres früheren Hafens Puerto Madero. Einst war dieser Symbol des wirtschaftlichen Aufschwungs und der europäischen Einwanderung nach Argentinien war. Heute zeichne sich die Stadt durch eine große Vielfalt des Kulturlebens aus, und auch die Restaurierung und Wiederbelebung des Hafenviertels sei gut gelungen. Kritisch bewertet wurde das hohe Maß der Gentrifizierung des alten Hafenviertels, das mittlerweile das teuerste und exklusivste der Hauptstadt sei.
Am 28. April 2016 stand mit Veracruz der wichtigste Hafen Mexikos im Zentrum des Gesprächs zwischen Arthur Darboven (Bernhard Bennecke Coffee GmbH & Co KG) und Prof. Dr. Christof Parnreiter (Universität Hamburg). Der Gesprächsbogen reichte von der Rolle der Stadt als Handelsplatz über regionale Traditionen und kulinarische Spezialitäten bis zu Themen der urbanen Sicherheit sowie der Frage nach Hindernissen und Chancen der wirtschaftlichen Entwicklung Mexikos.
Weitere Termine sind: Valparaíso (26. Mai 2016), Rio de Janeiro (22. Juni 2016) und Cartagena (12. Juli).