„Freundliche Übernahme“ des Museums Europäischer Kulturen

News vom 22.03.2016

Seit Anfang März 2016 gestalten Geflüchtete zwei Räume des Museums Europäischer Kulturen in Dahlem. Ihre Aktion ist Teil der Ausstellung „daHEIM – Einsichten in flüchtige Leben“, die im Juli 2016 eröffnet wird.

Freundliche Übernahme des MEK im März 2016
© Staatliche Museen zu Berlin, Museum Europäischer Kulturen / Elisabeth Tietmeyer

Am 4. März 2016 beginnt die „freundliche Übernahme“:  Mit feinen Rötelstrichen schreiben sich Asylsuchende in die Wände des Sonderausstellungsraums im Museum Europäischer Kulturen (MEK) in Dahlem ein. Unmittelbar zuvor hissten sie feierlich ihr Banner an der Außenwand des Gebäudes. Die „freundliche Übernahme“  ist eine Initiative von  KUNSTASYL e.V.  – einem Projekt von Bewohnern des Flüchtlingswohnheims in der Staakener Straße in Spandau, der Künstlerin Barbara Caveng und weiteren Kreativen.

Seit Februar 2015 erforscht die etwa hundertköpfige Gruppe in zahlreichen kleineren Projekten, wie gemeinsame Lebenswelten für Beheimatete und Asylsuchende gestaltet werden können. Seit Anfang März zählt auch das Dahlemer Museum zu ihren Wirkstätten. In einem viermonatigen Werkstattprozess werden die Asylsuchenden hier Sonderausstellungsräume füllen. Zugleich sind weitere Begleitaktionen geplant. Bereits jetzt markieren zwei Schwimmwesten im Foyer des Museums kleine Videostationen, die die Performance „Welcome!“ zeigen. Mohammed Firnas vollzieht darin seine Reise von Libyen nach Italien nach.

Die Aktion ist gekoppelt an die Ausstellung „daheim – Einblicke in flüchtige Leben“, die am 22. Juli 2016 im MEK startet. Sie verknüpft das aktuelle Fluchtthema mit Migrationswellen und Beispielen von Geflüchteten in, nach und aus Europa im 19. und 20. Jahrhundert. „Ziel ist es zu zeigen, wie Migration das Gesicht Europas zu vielen verschiedenen Zeiten verändert hat“, so Léontine Meijer-van Mensch, stellvertretende Direktorin des MEK. „Es wird in der Ausstellung beispielsweise um Einwanderer aus Italien gehen, wie auch um schwedische Auswanderer in die USA. Außerdem knüpfen wir Kontakte zu wichtigen Forschungseinrichtungen  und Zentren der Migration, wie etwa zu Ellis Island in New York – ehemals das Tor für viele europäische Flüchtlinge in die USA.“ Die „freundlich übernommenen“ Sonderausstellungsräume sind bereits jetzt für Besucher zugänglich.

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