Parzinger zu Gesprächen über Benin-Bronzen in Nigeria

News vom 21.05.2021

SPK-Präsident Hermann Parzinger nahm vom 17. bis 21. Mai an einem vom Auswärtigen Amt organisierten Besuch in Nigeria teil. Zu den dortigen Gesprächen über die Benin-Bronzen erklärte er:

Ein Mann wird von Reporter*innen interviewt.
© SPK

„Unser erklärtes Ziel sind substanzielle Rückgaben von Objekten aus dem historischen Königreich Benin schon im Jahre 2022. Unser Besuch war ein weiterer Meilenstein auf dem Weg dorthin. Wir hatten sehr gute Gespräche mit Vertretern der Regierung der Bundesrepublik Nigeria und des Bundesstaates Edo sowie dem Oba (König) des Königreichs von Benin in Benin-City. Kontakte mit der Zivilgesellschaft und KünstlerInnen haben unser Bild ergänzt. Die Leiter unserer Partnerinstitutionen, der Nationalen Kommission für Museen und Denkmäler (NCMM) und des „Legacy Restoration Trust“ (LRT) erläuterten uns die Pläne zur Errichtung eines neuen Museums in Benin-City, des „Edo State Museums of West African Art“ (EMOWAA), in dem die Kunstwerke aus Benin künftig gezeigt werden sollen.

Es war eindrucksvoll zu sehen, wie präsent die Kunst aus Benin noch heute im öffentlichen Leben Nigerias und des Edo State ist. Diese Erfahrung bestätigte uns einmal mehr, wie richtig es ist, Kunstwerke aus Benin wieder an ihren Ursprungsort zurückzuführen. Es ist die Wiedergutmachung von historischem Unrecht und gleichzeitig die Basis für einen gemeinsamen Weg in die Zukunft. Wir waren uns mit allen unseren nigerianischen Gesprächspartnern einig, dass die Rückgaben mit einer engen und dauerhaften Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Museen verbunden sein sollen. Ich freue mich darauf, die Gespräche mit unseren nigerianischen Partnern im Sommer hier in Berlin fortsetzen zu können. 

Mein Dank gilt Andreas Görgen und dem Auswärtigen Amt sowie Staatsministerin Grütters für die politische Unterstützung. Die Wertschätzung von Barbara Plankensteiner als Co-Sprecherin der Benin Dialogue Group in Nigeria unterstrich für mich einmal mehr, welche großen Chancen in dieser neuen Dynamik unserer Beziehungen steckt. Ich freue mich auf die Vertiefung unserer Verbindung mit Nigeria, den Bundesstaat Edo und dem historischen Königreich Benin.“

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