Sende-Tipp: Restitution des Ethnologischen Museums
News vom 17.05.2018
Am 16. Mai 2018 wurden neun Objekte aus dem Ethnologischen Museum an Native People aus Alaska zurückgegeben. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, war zu Gast in der Spätausgabe der Abendschau des rbb und sprach über Provenienzforschung, die Zusammenarbeit mit den Herkunftsgesellschaften und die Ausstellung im Humboldt Forum.
Bei den zurückgegebenen Objekten handelt es sich um Grabbeigaben aus Holz – wie z.B. Masken oder Fragmente davon, Figuren und Stäbe – , die Johan Adrian Jacobsen in den 1880er Jahren von einer Sammelreise im Auftrag des Königlichen Museums für Völkerkunde (heutiges Ethnologisches Museum) nach Berlin brachte.
Die Forschungen zur Herkunft der Objekte deuteten darauf hin, dass die Gegenstände aus einer Grabplünderung stammen. Vor diesem Hintergrund fiel die Entscheidung zur Rückgabe. Nach ihrer Rückkehr nach Alaska werden die Objekte von der Chugach Alaska Corporation an die Communities übergeben.
Hermann Parzinger betonte im Interview: „Die Aufgabe der Provenienzforschung ist, die genauen Erwerbungsumstände, den Weg der Objekte in die Sammlung zu erschließen und zu erforschen und dann auch entsprechend zu reagieren. Es sind große Bestände, denen man sich ganz genau widmen muss und Objekte, wie diejenige, die wir heute zurückgegeben haben, deren Erwerbungsumstände illegal sind, werden wir auch zurückgeben.“ Parzinger erklärte auch, wie wichtig es sei, bei der der Entwicklung von Ausstellungen mit den Herkunftsgesellschaften zusammenzuarbeiten. „Das muss im Humboldt Forum noch viel mehr werden, als es bei den früheren Ausstellungen in Dahlem der Fall war. Das wird eine ganz neue Form der Zusammenarbeit mit den.“
Weiterführende Links
- News: „Erste Rückgabe an Herkunftsgesellschaft: SPK restituiert Objekte an Native People in Alaska“ (16.05.2018)
- Grundhaltung zum Umgang der SPK mit ihren außereuropäischen Sammlungen und der Erforschung der Provenienzen
- Chugach Alaska Corporation
- Dossierbeitrag: Interview mit Monika Zessnik, Kuratorin für die Sammlung Nordamerika im Ethnologischen Museum