Götter auf Reisen – Vishnu zieht ins Humboldt Forum

News vom 24.03.2021

Die berühmte Statue des Hindu-Gottes Vishnu aus der Sammlung des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin ist kürzlich von Berlin-Dahlem, wo die Depots des Museums auch in Zukunft ihren Platz haben werden, ins Humboldt Forum gezogen.

Eine große Statue ist mit Spanngurten festgeschnallt, daneben Transportboxen
© SMB / Uta Schröder

Die etwa 1,65 Meter große und fast 500 Kilogramm schwere Statue stammt aus Tamil Nadu in Südindien und ist um die Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert n. Chr. entstanden. Sie wurde 1963 über eine New Yorker Galerie vom damaligen Museum für Indische Kunst, einem Vorläufer des Museums für Asiatische Kunst, angekauft.

Vishnu gilt vielen der heute über eine Milliarde Hindus weltweit als oberster Gott, der häufig als ‚Erhalter’ charakterisiert wird: Den heiligen Texten zufolge steigt er immer dann, wenn das Chaos überhand zu nehmen droht, herab und greift rettend ein. Die südindische Statue bringt die Rolle Vishnus als die eines stabilisierenden kosmischen Königs subtil zum Ausdruck: In völlig ausgewogener Balance steht der Gott in stabiler Pose. Beide Füße stehen fest auf dem Boden. Sein makellos schönes Gesicht zeigt die tiefe Entspanntheit eines Meditierenden: Vishnu ruht in sich. Seine linke untere Hand ist lässig auf die Hüfte gelegt. Die untere rechte Hand, vor der Brust wie zum Gruß erhoben, signalisiert dem Betrachter: ‚Fürchte Dich nicht! Ich schütze Dich’. Auf dem Kopf sitzt als Zeichen von Vishnus Majestät eine hohe, mit Juwelen besetzte Krone.

Im Humboldt Forum wird die Vishnu-Statue in einem Saal präsentiert, der charakteristischen Bildschöpfungen und Hauptmerkmalen der Tempelkunst des Hinduismus gewidmet ist. Die zentralen  Gottheiten des Hinduismus in ihren verschiedenen Erscheinungsformen werden dort ebenso thematisiert wie die rituelle Verwendung von Götterbildern.

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