Warum das Pergamonmuseum nicht plötzlich teurer wird

News vom 20.02.2024

Das BBR zu aktuellen Behauptungen über eine exorbitante Kostensteigerung

Museumsfassade
© Xander Heinl/photothek.de

Das Pergamonmuseum wird seit 2013 durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) von Grund auf instandgesetzt und ergänzt. Wie bekannt, teilt sich das Gesamtvorhaben in zwei Bauabschnitte. In drei Jahren sollen der Mittelteil mit dem Pergamonsaal und dem Hellenistischen Saal sowie der Nordflügel mit dem Museum für Islamische Kunst wiedereröffnen. Der Südteil und der neu zu errichtende vierte Flügel werden ab 2037 Besucherinnen und Besucher empfangen. Seit dem 23. Oktober 2023 ist das komplett geschlossen. Immer wieder kommt es zu Medienberichten, wonach die Baukosten exorbitant ansteigen würden. Zu den jüngsten Behauptungen des Nachrichtenmagazins „DER SPIEGEL“ stellt das BBR fest:

„Die Sanierung des Pergamonmuseums wird nicht um 121 Millionen Euro teurer, wie in der Vorabmeldung von DER SPIEGEL vom 16.02.2024 behauptet wird. Auch wurde dies nicht in dieser Form vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) mitgeteilt.

Bei der genannten Summe in Höhe von 86,8 Millionen Euro handelt es sich um Kosten für Restaurierung und Baufreimachung bezogen auf die Bauabschnitte A und B. Dazu gehört z. B. die Restaurierung der Exponate Mschatta-Fassade des Museums für Islamische Kunst oder der Pergamonaltar. Dies sind keine Kosten der Sanierungsbaumaßnahme.

Bei der genannten Summe in Höhe von 34,6 Millionen Euro handelt es sich um Kosten für Ausstellungsgestaltung und Ersteinrichtung in dem Bauabschnitt A. Ausstellungsgestaltung und Ersteinrichtung müssen immer separat geplant und veranschlagt werden und sind somit nicht Teil der Baumaßnahme.

Insofern handelt es sich bei beiden zuvor genannten Summen um keine Erhöhung der Kosten für die Sanierung der Baumaßnahme.

Wie zuvor vom BBR berichtet, betragen die haushaltsmäßig anerkannten Kosten für die Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums für beide Bauabschnitte zusammen rund 1,2 Milliarden Euro. Zusätzlich sind Kosten in Höhe von rund 300 Millionen Euro für Risiken und Baupreissteigerung während der Baumaßnahme prognostiziert. Die genannten Kosten bilden in Summe somit 1,5 Milliarden Euro.

Das Pergamonmuseum ist derzeit geschlossen, jedoch ist die Wiedereröffnung des ersten Bauabschnitts für 2027 geplant. 2037 soll das Museum dann wieder vollständig öffnen.“

Die Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums ist eine Maßnahme im Rahmen des Masterplans Museumsinsel. Dieser Masterplan, der 1999 verabschiedet wurde, gibt den Rahmen vor für die denkmalgerechte Grundinstandsetzung und Modernisierung der historischen Bauten auf der Museumsinsel Berlin und die Entwicklung des Ensembles zu einem zeitgemäßen Museumsquartier. Drei der fünf historischen Gebäude auf der Museumsinsel sind bereits fertig saniert und (wieder)eröffnet: die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und das Neue Museum. 2019 wurde zudem die James-Simon-Galerie eröffnet. 2024 wird das letzte Teilstück der sanierten Kolonnaden eröffnet.

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