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„Multaka – Treffpunkt Museum“: Flüchtlinge als Museumsguides
News vom 10.12.2015
Die Staatlichen Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das Deutsche Historische Museum haben ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, mit dem sie Flüchtlinge bei der Integration in Deutschland unterstützen
Im Rahmen des Projektes „Multaka“ werden derzeit 19 Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak zu Museumsguides ausgebildet. Ab Dezember werden sie im Pergamonmuseum, im Bode-Museum und im Deutschen Historischen Museum einstündige Ausstellungsgespräche in ihrer Muttersprache für weitere Geflüchtete anbieten. „Dabei steht der Austausch von Menschen mit ähnlichem Erfahrungshintergrund im Vordergrund“, betont Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin.
Hermann Parzinger, Präsident der SPK, bezeichnet das Projekt als beispielgebend für die deutsche Museumslandschaft: „Die Geflüchteten führen durch die eigene und durch fremde Geschichte. Wir sagen nicht, dass wir damit das ultimative Rezept für Integration erfunden haben, aber Geflüchtete erfahren Stärke durch Bildung und durch Anerkennung ihrer kulturellen Identität, die uns viel bedeutet. Und sie beschäftigen sich mit unserer Kultur, unserem Weg durch die Jahrhunderte. Daraus kann im besten Falle Toleranz und Mut zur Verständigung erwachsen.“
Das Projekt soll den Flüchtlingen die Möglichkeit bieten, Verbindungslinien zwischen ihren Herkunftsländern und dem Aufnahmeland zu finden. Die Museen wollen sie dabei unterstützen, in Deutschland soziale und kulturelle Anknüpfungspunkte zu finden. Im Pergamonmuseum können sie erfahren, welche Wertschätzung den dort ausgestellten syrischen und irakischen Kulturgütern entgegengebracht wird. Die Führungen im Bode-Museum konzentrieren sich auf die übergreifenden Wurzeln der drei Weltreligionen Islam, Judentum und Christentum. Im DHM steht die Annäherung an die deutsche Kultur und Geschichte im Vordergrund. Die Zeit des Aufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg kann vielleicht einen Hoffnungsschimmer bieten, dass mit den aktuellen Zerstörungen im Irak und in Syrien die Geschichte nicht endet.
Das Projekt wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Weitere Förderer sind die Schering Stiftung, die Freunde des Museums für Islamische Kunst und das Syrian Heritage Archive Project.
Informationen
Zeit:
Jeden Mittwoch um 15 Uhr
Orte:
Pergamonmuseum, Bodestraße, 10117 Berlin
Bode-Museum, Monbijoubrücke, 10117 Berlin
Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2, 10117 Berlin
Treffpunkt sind jeweils die Kassen/Informationen der Museen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kontakt bei den Staatlichen Museen zu Berlin:
Tel.: 030 / 266 424242 (Mo - Fr, 9.00 - 16.00 Uhr)
E-Mail
Projekt auf Facebook (Anmeldung in Facebook erforderlich)
Weitere Angebote der SPK und des DHM für Flüchtlinge
Die Staatlichen Museen zu Berlin und das Deutsche Historische Museum bieten Geflüchteten kostenfreien Eintritt.
Weitere kostenfreie Workshops für geflüchtete Kinder und Familien sowie Führungen für Flüchtlingsgruppen werden im Rahmen des „Willkommensangebots“ der Staatlichen Museen zu Berlin angeboten. Informationen stellt das Referat Bildung, Vermittlung, Besucherdienste der Staatlichen Museen zu Berlin per E-Mail zur Verfügung.
Auch das Deutsche Historische Museum bietet ein speziell entwickeltes Führungsprogramm in deutscher, englischer und französischer Sprache an, das per E-Mail gebucht werden kann.
Weiterführende Links
- News: „Angebote der SPK für Flüchtlinge“ (22.12.2015)
- Pressemitteilung: „Geflüchtete als Guides auf der Berliner Museumsinsel Staatliche Museen zu Berlin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Deutsches Historisches Museum starten Pilotprojekt „Multaka: Treffpunkt Museum““ (10.12.2015)
- Projekt Multaka auf Facebook (Anmeldung in Facebook erforderlich)
- News: „Brücken bauen mit der Sprache der Musik“ (02.12.2015)
- Pressemitteilung: „Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Staatliche Museen zu Berlin mit Willkommensprogramm für Flüchtlinge“ (01.10.2015)