Stiftung Preußischer Kulturbesitz begrüßt die deutsch-irakische Initiative zur Rettung des kulturellen Erbes des Iraks und die Initiative einer Gesetzesnovellierung zum Kulturgutschutz

Pressemitteilung vom 22.04.2015

Am gestrigen Dienstag stellten Vertreter Deutschlands und des Iraks in New York eine gemeinsame Initiative vor, die sich gegen die Zerstörung des irakischen Kulturerbes wendet. In den nächsten Tagen werden die beiden Länder einen Resolutionsentwurf bei der UN einbringen.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und zugleich Präsident des Deutschen Verbands für Archäologie e.V., begrüßt den gemeinsamen Ansatz: „Wir brauchen dringend konkrete Maßnahmen, die die Zerstörung und Plünderung archäologischer Stätten und anderer kultureller Orte eindämmen. Ich hoffe sehr, dass die internationale Staatengemeinschaft die Resolution unterstützt, weil wir Länder wie den Irak mit diesen Problemen nicht alleine lassen dürfen. Ferner begrüße ich die Absicht, die Verantwortlichen für kulturellen Vandalismus eines Tages zur Verantwortung zu ziehen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz kooperiert bereits intensiv mit den irakischen Kulturbehörden. So unterstützen wir ganz konkrete Schritte zur Sicherung und Restaurierung von Museumsobjekten und bilden irakische Fachleute für die Zeit des Wiederaufbaus aus. Darüber hinaus müssen wir alles tun, um den Handel mit Kulturgütern, die aus illegalen Quellen stammen, zu unterbinden. Das betrifft nicht nur den Irak, es ist ein weltweites Problem. Denn Raubgrabungen und illegaler Handel bedrohen und zerstören das Kulturerbe der Menschheit.“

Die Novellierung des Kulturschutzgesetzes ist deshalb ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Weg. Zur heutigen Mündlichen Anhörung vor Fachvertretern und Verbänden erklärt Hermann Parzinger: „Ich begrüße diese Initiative von Kulturstaatsministerin Monika Grütters sehr, die deutschen Gesetze gegen den Handel mit gestohlenen Kulturgüter wirkungsvoller zu machen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz unterstützt dies durch wissenschaftliche und praktische Maßnahmen wie das Dunkelfeld-Forschungsprojekt ILLICID, in dem unter anderem die Wege des illegalen Handels mit Kulturgut in Deutschland systematisch erforscht werden.“

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