Das Wunder von Görlitz
News vom 01.06.2018
Die Kunstbibliothek am Kulturforum zeigt im Europäischen Kulturerbejahr eine beeindruckende Fotoausstellung über die Rettung der Neißestadt als architektonisches Flächendenkmal

Der Dresdner Fotograf Jörg Schöner dokumentiert seit vier Jahrzehnten den enormen architektonischen Reichtum von Görlitz und wurde dabei zum Chronisten des Wandels Stadt im Osten Sachsens. Historisches und Gegenwärtiges, Verfallenes und Wiederhergestelltes hielt er mit der Kamera fest. So entstand eine Dokumentation des scheinbar unaufhaltsamen Verfalls zu Zeiten der DDR, an dessen Stelle nach 1990 die historisch beispiellose „Auferstehung eines Denkmals“ trat. Eine Ausstellung in den Ausstellungsräumen der Kunstbibliothek präsentiert ab dem 28. Juni 2018 eine Vielzahl von großformatigen Fotos markanter Görlitzer Gebäude im Wandel der Zeit.
Eröffnet wird die Sonderausstellung, die eine Kooperation des Freistaates Sachsen, der Stadt Görlitz, der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist, am Donnerstag, den 27. Juni 2018 um 17.30 Uhr vom Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, dem Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, Siegfried Deinege, und dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. In einer anschließenden Podiumsdiskussion soll der Frage nachgegangen werden, welche Chancen die (Kultur der) Kleinstadt gegen den Sog der Großstadt hat.
„Wir haben uns entschlossen, diese Ausstellung im Europäischen Kulturerbejahr nach Berlin zu holen, um am Beispiel Görlitz zu zeigen, wie wichtig es ist, Städten, die mit dem Verfall zu kämpfen hatten, ihre Würde zurückzugeben. Das Beispiel Görlitz zeigt deutlich, dass die Pflege des kulturellen Erbes nur mit öffentlichen und bürgerschaftlichen Engagement gelingen kann. Görlitz‘ Erfolg ist für jedermann sichtbar, sogar im Kino“, sagt Stiftungspräsident Hermann Parzinger, der auch Executive Director des europäischen Kulturerbe-Netzwerkes „Europa Nostra“ ist.