Stiftung Preußischer Kulturbesitz trauert um Wolf-Dieter Dube

Pressemitteilung vom 10.09.2015

Langjähriger Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin im Alter von 81 Jahren verstorben – Parzinger: Architekt der Museumslandschaft im wiedervereinigten Berlin

Der langjährige Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Wolf-Dieter Dube, ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Berlin.

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, würdigte Dube als international angesehenen Museumsmann, der mit großer Erfahrung, Traditionsbewusstsein, viel Phantasie und jeder Menge Beharrlichkeit sein Amt versah: „Die Stiftung trauert um Wolf-Dieter Dube und verneigt sich vor einem großen Museumsmann, der die Berliner Sammlungen zur internationalen Spitze geführt und konsequent dort gehalten hat. In seine Amtszeit fiel die Wiedervereinigung und die Zusammenführung der jahrzehntelang geteilten Sammlungen, die er mit seinem Ost-Berliner Pendant Günter Schade kongenial ins Werk setzte. Er war der Architekt der neuen Berliner Museumslandschaft und hat die Staatlichen Museen als Verbund organisatorisch, aber auch in ihren inhaltlichen Bezügen völlig neu verortet. Weder der Osten noch der Westen kam dabei unter die Räder.

Wolf-Dieter Dube hat als Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin nach der Wiedervereinigung die Museumsinsel zu neuem Leben erweckt, dann den entscheidenden Impuls zum Bau der Gemäldegalerie am Kulturforum gegeben. Auch die Eröffnung des Hamburger Bahnhofs als Museum für Gegenwart ist mit seinem Namen verbunden. Seiner Überzeugungskraft verdanken wir, dass Heinz Berggruen mit seiner Sammlung der klassischen Moderne den Weg zurück in seine Vaterstadt fand. Zum Ende seiner Amtszeit gelang es ihm, das Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus, Ernst Ludwig Kirchners ‚Potsdamer Platz‘, für die Nationalgalerie zu erwerben. All diese Grundsatzentscheidungen prägen die Berliner Museumslandschaft bis heute, wir bauen auf ihnen auf.

Wolf-Dieter Dube war ein moderner, durchsetzungsstarker Museumsmann, der stets auf ein verändertes Bewusstsein und gewandelte ästhetische Bedürfnisse der Besucher reagierte. Er war ein leidenschaftlicher Streiter für die Sache der Museen und stand mit seinem fundierten Rat und seinem profunden Wissen der Stiftung immer zur Seite. Sein Leitspruch war: ‚Nicht mit Traditionen leben, sondern Traditionen schaffen‘. Bei seiner Berufung nach Berlin äußerte er gegenüber dem Stiftungsrat: ‚Sie werden es nicht bereuen!‘ Er sollte Recht behalten. Wir werden ihn sehr vermissen. Unsere Gedanken sind bei seiner Witwe und seinen Angehörigen.“

Wolf-Dieter Dube wurde 1934 in Schwerin geboren, hatte ab 1969 die Staatsgalerie Moderner Kunst in München geleitet und war ab 1976 stellvertretender Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gewesen. Von 1983 bis 1999 war er Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin. Wolf-Dieter Dube war Träger des Verdienstkreuzes I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem wurden ihm weitere Ordensverleihungen und Auszeichnungen zuteil.

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