Stellungnahme zum Text von Niklas Maak in der FAZ vom 18.11.2023

News vom 20.11.2023

Niklas Maak sorgt sich in seinem Text „Wo ist der Warhol?“ um den Verlust von Werken aus der Sammlung Marx. Dazu sagt die SPK:

Im Frühjahr 2022 wurden drei Werke aus der an die SPK verliehenen Sammlung Marx den Leihgebern übergeben und ausgeführt. Dies erfolgte auf Bitten der Leihgeber auf Basis des Leihvertrages und mit Zustimmung der SPK, und selbstverständlich unter Beachtung des Kulturgutschutzgesetzes und mit der entsprechenden behördlichen Genehmigung. 

Vorgänge wie dieser sind bei privaten Sammlungen im Museums- und Kunstbetrieb durchaus üblich und zum Erhalt der Sammlungen mitunter notwendig. Den Interessen der Museen und der kuratorischen Arbeit für die Öffentlichkeitträgt dabei im Falle der Sammlung Marx die Definition eines gesicherten „Kernbestands“ mit besonders wichtigen Werken Rechnung. Dieser Kernbestand ist unverändert. Bei der Auswahl der drei Arbeiten wurde zudem sichergestellt, dass die Künstler weiter mit hochkarätigen Werken in der Sammlung vertreten sind. 
Dass die drei Werke ausgeführt wurden, ändert somit nichts am absoluten Spitzenniveau der Sammlung Marx.

Die Sammlung ist eine immense Bereicherung für die Museen und ihre nationalen und internationalen Besucher. Sie ist und bleibt langfristig mit rund 200 Werken als Leihgabe bei den Staatlichen Museen zu Berlin und wird wie bisher umfänglich im Hamburger Bahnhof präsentiert werden, außerdem nach Fertigstellung des Neubaus „berlin modern“ am Kulturforum. Spekulationen darüber, dass dafür nicht ausreichende oder hochwertige Werke der Sammlung vorhanden seien könnten, sind vor dem beschriebenen Hintergrund unbegründet.  Überdies handelt es sich bei „berlin modern“ nicht um ein Sammlermuseum, sondern der Neubau wird dringend für die Sammlung der Nationalgalerie benötigt.

Wie eng und vertrauensvoll die SPK mit den Leihgebern der Sammlung Marx zusammenarbeitet, zeigt sich auch an der Verlängerung des Leihvertrages und der Schenkung des Beuys-Konvolutes im Sommer 2022, zu dem so bedeutende Arbeiten wie „Das Kapital – Raum 1970 -1977“, das umfangreiche Konvolut „The secret block for a secret person in Ireland, 1945 – 1976“ und die Rauminstallation „Straßenbahnhaltestelle, 1961 – 1979“ gehören. Mit dieser Schenkung ist die SPK zu einer der größten öffentlichen Eigentümerinnen von Beuys-Werken geworden. Der Leihvertrag über die anderen Werke der Sammlung Marx begründet zwar kein Eigentum für die SPK. Dennoch wurde mit ihm eine solide Grundlage für die von beiden Seiten gewünschte weitere langfristige Zusammenarbeit zwischen der Familie Marx und der SPK geschaffen. Dieser langfristigen Perspektive der gemeinsamen Weiterentwicklung fühlen sich beide Seiten schon im Gedenken an Erich Marx sehr verpflichtet.
 

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