News-Detail-Museumsinsel - Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Das Neue Museum und die Nofretete gehören zusammen – und Dietrich Wildung hatte als erster Direktor des Ägyptischen Museums nach der Wende einen großen Anteil daran, beide wieder zusammenzubringen. Kurz nach seinem Amtsantritt 1989 fiel die Mauer und dem Archäologen kam die komplizierte Aufgabe zu, die Ägyptensammlungen aus Ost und West zu vereinen. „Es war zweierlei klar: Dass die Sammlungen so schnell wie möglich wieder zusammengeführt werden müssen und dass diese Zusammenführung nur auf der Museumsinsel stattfinden kann“, sagt Wildung dazu im SPK-Magazin 2/2015. Das bedeutete auch: Nofretete kommt zurück in Berlins historische Mitte. Auch dafür musste das Neue Museum – Kriegsruine seit 60 Jahren – erst einmal wiederaufgebaut werden: „Es war uns klar, dass eine Rückkehr nur ins Neue Museum stattfinden kann, und weil alle an einem Strang zogen, gingen die Planungen für den Wiederaufbau und das Konzept für das Neue Museum unglaublich zügig von der Bühne“ so Wildung weiter.

Auf ihn gehen weitere wichtige Weichenstellungen zur Zukunft der Museumsinsel zurück: Die Archäologische Promenade, eine unterirdische Verbindung zwischen den Museen der Insel, verdankt ihm nicht nur den Namen. Stets Verfechter für die wachsende Vernetzung der Sammlungen, hat Wildung diesen architektonischen Brückenschlag zwischen den Häusern mitinitiiert. Als Teil des Masterplans Museumsinsel wird die Archäologische Promenade in Zukunft vom Alten Museum aus über das Neue Museum und das Pergamonmuseum bis hin zum Bode-Museum reichen.

2009 ging Dietrich Wildung in den Ruhestand. Zu seinem 75. Geburtstag am 17. Juni 2016 wünscht die SPK ihm nun Gesundheit und vor allem viel Kraft und Zeit für seine beiden Leidenschaften: die Familie und das alte Ägypten.

Weiterführende Links

• Ägyptisches Museum der Staatlichen Museen zu Berlin
• Archäologische Promenade
• Masterplan Museumsinsel
• SPK-Magazin zur Wiedervereinigung der Berliner Sammlungen vor 25 Jahren