Kein Mies mehr in Berlin? Irrtum!

News vom 17.08.2015

Die Neue Nationalgalerie ist zwar geschlossen, aber am Obersee in Berlin-Hohenschönhausen wartet das Landhaus Lemke mit feiner zeitgenössischer Kunst.

Mies van der Rohe Haus in der Oberseestraße, Berlin
© Harf Zimmermann

Es gibt einige, die sich derzeit die Nasen an den Fensterscheiben der Neuen Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe plattdrücken. Das Ausstellungshaus befindet sich im Ruhemodus und wartet auf die dringende Sanierung, die im kommenden Jahr beginnen wird.

Das Authentische von Mies‘ genialer Architektur ist aber nicht aus Berlin verschwunden. Es kann ein paar Kilometer nordöstlich in Hohenschönhausen erlebt werden. Vor seiner Emigration in die Vereinigten Staaten baute der dritte und letzte Bauhausdirektor am Obersee das Landhaus Lemke. Der eingeschossige L-förmige Klinkerbau öffnet sich zum See hin. Er bietet die für Mies typische klare, fließende und auf das Wesentliche konzentrierte Architektur. Mies lässt das Innen und Außen geradezu verschmelzen. Natur und Kunst treten so in einen Dialog.

Nach Jahren der Vernutzung ist seit einigen Jahren mit dem Mies van der Rohe Haus ein außergewöhnlicher Kunstort entstanden. Es werden Arbeiten von Künstlern präsentiert, die sich von der Mies’schen Formensprache inspirieren lassen.

Das Mies van der Rohe Haus ist vom Alexanderplatz nur eine 20 minütige Tramfahrt entfernt. Nach dem Besuch lohnt sich ein Ausflug ins Kunstgewerbemuseum am Kulturforum. Dort sind die von Mies entworfenen Originalmöbel von Haus Lemke zu sehen.

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