Restitution: Bücher des französischen Politikers Georges Mandel

News vom 15.07.2022

Bücher aus Staatsbibliothek zu Berlin und SLUB Dresden an die Nachfahren des französischen Politikers Georges Mandel restituiert

Nahaufnahme eines mit Tinte beschriebenen Papiers mit französischem Text
Foto: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) und die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) haben insgesamt fünf Bücher aus ihren Beständen an die Nachfahren des bedeutenden französischen Journalisten und Politikers Georges Mandel restituiert. Mandel, der sich schon vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs deutlich gegen das NS-Regime positionierte, wurde nach der Besetzung Frankreichs verfolgt und 1944 von der die Milice française ermordet. Die Übergabe der Bücher erfolgte am Freitag, dem 15.7.2022, durch die französische Premierministerin Élisabeth Borne im Beisein von Andreas Görgen, Amtschef der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, im Matignon in Paris.

Die vier von der SPK restituierten Bücher wurden in der Staatsbibliothek zu Berlin im Rahmen des Provenienzforschungsprojektes zur Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände (ZwA) identifiziert. Das Forschungsvorhaben wurde vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste finanziert. Ein weiteres Werk derselben Provenienz wurde in der SLUB Dresden aufgefunden. Die SPK hat den weiteren Prozess der Restitution koordiniert und mit Unterstützung der Commission pour l’indemnisation des victimes des spoliations et intervenues du fait de législations antisémites en vigueur pendant l‘Occupation (CIVS) die Erben nach Georges Mandel kontaktiert und ihnen die Restitution angeboten.

SPK-Präsident Hermann Parzinger sagte: „Ich freue mich, dass wir erneut Werke aus der Staatsbibliothek zurückgeben können, die einem NS-Verfolgten entzogen wurden. Werke in unseren Sammlungen, die einen solchen Hintergrund haben, müssen identifiziert werden, und es müssen für sie gerechte und faire Lösungen entsprechend der Washingtoner Prinzipien gefunden werden. Daran arbeiten wir seit vielen Jahren und konnten mittlerweile über 350 Kunstwerke und mehr als 2000 Bücher an die Berechtigten zurückgeben.“

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