SPK einigt sich mit Erben Curt Glasers erneut auf faire und gerechte Lösung

News vom 20.04.2016

Kürzlich hat die SPK Bilder aus dem Besitz von Curt Glaser in ihren Sammlungen entdeckt. Glaser wurde durch das Nazi-Regime verfolgt. Mit seinen Erben hat die SPK nun eine faire und gerechte Lösung vereinbart.

Prof. Dr. Curt Glaser war einer der profiliertesten und bekanntesten Kunsthistoriker der Weimarer Republik. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung verlor er 1933 sein Amt als Direktor der Staatlichen Kunstbibliothek und emigrierte. Zuvor ließ er seine Kunstsammlung versteigern.

Im Zuge der systematischen Erforschung der Bestände des Kupferstich-kabinetts wurden nun zwei Zeichnungen identifiziert, die vor 1933 zur Kunstsammlung Prof. Glasers gehörten. Außerdem wurden in der Kunstbibliothek 26 Fotografien gefunden, die ebenfalls aus seinem Alteigentum stammen.

In Anerkennung der Verfolgung Prof. Glasers durch das Nazi-Regime und in Würdigung seiner großen Verdienste für die Berliner Museen einigten sich die SPK und die Erben von Prof. Curt Glaser auf eine faire und gerechte Lösung im Sinne der Washingtoner Prinzipien. Die Werke verbleiben gegen Leistung einer Entschädigungszahlung im Eigentum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Schon 2012 hatten die SPK und die Erben Prof. Glasers eine vergleichbare Lösung für einige Bilder gefunden, die im Kupferstichkabinett entdeckt worden waren.

Hermann Parzinger, Präsident der SPK, sagt dazu: „Ich freue mich, dass wir durch die systematische Erforschung unserer Bestände immer öfter aktiv auf mögliche Berechtigte zugehen können, um mit ihnen faire und gerechte Lösungen zu finden. Auch die Würdigung der betroffenen Personen, deren Leben und Wirken aufgrund der NS-Säuberungen in Vergessenheit geraten ist, wie etwa Prof. Dr. Curt Glaser, ist uns dabei ein großes Anliegen.“

Rechtsanwalt David J. Rowland erklärt für die Glaser-Erben: „Ohne nationalsozialistische Verfolgung wäre Prof. Dr. Curt Glaser nicht gezwungen gewesen, seine Heimat zu verlassen und sich von einem Großteil seines Besitzes zu trennen. Vor diesem Hintergrund danken die Erben von Prof. Curt Glaser den Entscheidungsträgern der SPK außerordentlich für ihre eigenständigen Forschungen und ihre Bereitschaft, aktiv an die Erbengemeinschaft heranzutreten. Derartiges Vorgehen ist ein Beispiel bester Museumspraxis.“

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