Lars-Christian Koch: Von Indien ins Berliner Schloss
20.06.2018Lars-Christian Koch: Von Indien ins Berliner Schloss
Wie gut kann man andere Kultur verstehen? Wie sehr kann man sich in sie hineinversetzen? Das sind nicht nur die Fragen, die für die Arbeit des Humboldt Forums von höchster Wichtigkeit sein werden, sie waren es auch stets für den beruflichen Lebensweg von Lars-Christian Koch. Fast als höhere Fügung erscheint es da, dass er im März zum ersten Sammlungsdirektor des Humboldt Forums berufen wurde. Koch ist seit 2003 Abteilungsleiter für Medien- und Musikethnologie, Visuelle Anthropologie und das Phonogramm-Archiv am Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin, dessen Gesamtleitung er außerdem Ende 2017 kommissarisch übernommen hat. Nun wird er Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum.
Deren Sammlungen will er so präsentieren, dass sie die Menschen faszinieren, aber auch auf aktuelle Fragen Antwort geben. Geboren 1959 in Peine, hat Koch sein Studium in den Fächern Ethnologie und Musikwissenschaft in Bonn absolviert – und beide miteinander verschmolzen.
Töne nämlich kann man nicht ergreifen, wohl aber begreifen. Das dürfte das Humboldt Forum zu dem pulsierenden „Ort der Debatte“ machen, den sich die Gründungsintendanten wünschten, und Lars-Christian Koch ist glücklich über das breite thematische Spektrum, das er dank der Archivschätze, der Größe des Gebäudes und der Kapazitäten für neue Erwerbungen wird abdecken können. Er will die einzelnen Bereiche stärker miteinander verzahnen, dem Haus eine stabile Identität geben und in Sachen Präsentation so etwas wie Zukunftsmusik anstimmen: „Ich möchte, dass das Humboldt Forum mehr als ein Museum wird – es soll mit seinem Programm darüber hinausgehen!“