Aleppos lebendiges Kulturerbe: Wie das Syrian Heritage Archive Project die Dokumentation von Vergangenheit und Gegenwart historischer Quartiere unterstützt

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Anne Mollenhauer und Dima Dayoub vom Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem Syrian Heritage Archive Project. Sie erzählen im Gespräch von lebendigem Erbe, atmosphärischer Architektur und neuesten Entdeckungen.

Das Syrian Heritage Archive Project ist ein Netzwerk diverser Projekte, die sich mit verschiedenen Themen rund um das syrische Kulturerbe beschäftigen. Ziel ist, den Reichtum des syrischen Erbes zu dokumentieren, zu bewahren und zu präsentieren. Ein digitales Archiv liefert Informationsgrundlagen für eine zukünftige Rekonstruktion zerstörter Denkmäler und für die Bewahrung des syrischen Kulturerbes.

Sie beide beschäftigen sich schon seit langem mit dem syrischen Kulturerbe und speziell mit der Stadt Aleppo. Wie sind Sie zum Syrian Heritage Archive Project gekommen?

Anne Mollenhauer: Das beruht auf meinem persönlichen Forschungsinteresse, denn ich habe zuvor schon in anderen Projekten im Nahen Osten und zu Aleppo gearbeitet. Das Syrian Heritage Archive Project wurde 2013 als Kooperationsprojekt zwischen dem Museum für Islamische Kunst und dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) ins Leben gerufen und vom Kulturerhaltprogramm des Auswärtigen Amts gefördert. Ich habe 2014 für ein halbes Jahr dort mitgearbeitet. 2019 bekam ich dann die Chance, wieder einzusteigen und an der Forschung zu Aleppo mitzuarbeiten. Ich bin nun seit zwei Jahren wieder Teil des Teams, war aber zuvor auch aus der Ferne immer in Kontakt mit den Kolleg*innen und habe das Projekt interessiert verfolgt.

Dima Dayoub: Ich bin 2017 nach Berlin gezogen und habe meine Promotion an der Technischen Universität zu Berlin begonnen. Da ich aus dem Forschungsbereich der Architektur und Stadtplanung komme, habe ich mich schon immer mit verschiedenen Themen zu Aleppo beschäftigt und versucht zu verfolgen, was mit der Stadt und dem syrischen Erbe geschieht. 2018 wurde dann eine Stelle für das Archiv ausgeschrieben, auf die ich mich erfolgreich beworben habe. Seitdem konzentriert sich meine Forschung auf Aleppo.

Gebäudefassade
Geometrische Steingitter der Oberlichter des Hauses (Bayt) Jammal in Aleppo, Foto: J.-C. David (CC-BY-NC-ND)
Cover einer Publikation
Umschlag der e-Publikation: Post-Conflict Documentation of a Historic Neighborhood: Suwayqat Ali Area – Old City of Aleppo, Heidelberg: arthistoricum
Grafische Darstellung einer Straßenkarte
Straßenhierarchie um die Suwayqat Ali 1932, 2001, 2019. Entwurf: A. Neglia, C.Lella (CC-BY-NC-SA)
Seite aus einer Publikation
Titelseite des Katalogeintrags zum Haus (Bayt) Jumblat aus der e-Publikation
Schwarz-Weiß Aufnahme einer Straße
Schadenskartierung des Gebiets um die Suwayqat Ali. Entwurf: T. Grandin (CC-BY-NC-SA)
Schwarz-Weiß Aufnahme einer Straße
Blick in eine überbaute Gasse im Viertel Judayda, Museum für Islamische Kunst. Foto: O. Reuther (CC-BY-NC-SA)
Innenhof aus der Vogelperspektive
Blick in den Innenhof des Hauses (Bayt) Ajiqbash im Viertel Judayda, Museum für Islamische Kunst. Foto: S. Weber (CC-BY-NC-SA)

Seit 2017 gibt es das Kooperationsprojekt “Stunde Null: ‘Post Conflict Recovery of Urban Cultural Heritage in the Middle East”. Was ist Ihr Beitrag in diesem Projekt, dessen Leitung Sie beide auf Seiten des Museums für Islamische Kunst innehaben?

Mollenhauer: "Stunde Null" war ein Projekt des Archaeological Heritage Networks, das eine Kooperation zwischen dem DAI, dem Museum für Islamische Kunst, der Technischen Universität Brandenburg, der Technischen Universität Berlin und anderen Institutionen darstellt. Wir vom Museum für Islamische Kunst sammeln detaillierte historische Daten und Informationen zu Monumenten und Gebäuden in Aleppo aus den Jahrzehnten vor 2011 und stellen diese den aktuellen Daten zum gegenwärtigen Zustand gegenüber. Unsere Dokumentation war ein Teilprojekt dieses  Projekts, das 2020 abgeschlossen wurde. 2019 konzentrierten wir uns auf das Viertel Suwayqat Ali in Aleppo. Das Viertel wurde während des bewaffneten Konflikts stark beschädigt. Dort haben wir eine Studie auf verschiedenen Ebenen durchgeführt, eine städtebauliche Analyse und eine Dokumentation der wichtigsten Denkmäler und ihr Zustand heute. Durch den Vergleich zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart konnten wir nachzeichnen, wie sich das Viertel verändert hat und in welchem Zustand sich die Gebäude heute befinden. Unsere Ergebnisse werden jetzt in einer e-Publikation vorgestellt.

Gibt es dabei bestimmte Ergebnisse, die Sie überrascht haben oder die sie besonders hervorheben möchten?

Dayoub: Wir haben Vergleiche zwischen drei verschiedenen Zeitabschnitten angestellt: 1932, vor dem Kriegsbeginn (Juni 2012) und dann nach dem Krieg (Dezember 2016). Wir haben versucht, die morphologischen städtischen Veränderungen zu verfolgen und haben herausgefunden, dass der städtebauliche Wandel von Anfang an stattgefunden hat. Es ist nicht so, dass es durch den Krieg einen Bruch gab, der alles verändert hat. Es handelt sich eher um eine allmähliche Veränderung in der Stadtstruktur. Eine weitere Erkenntnis, die wir mitgenommen haben, ist, dass die Eingriffe, die im Moment in dem Viertel stattfinden, sehr individuell sind. Es gibt keinen ganzheitlichen Plan, wie man dieses Gebiet oder sogar die Altstadt im Allgemeinen wiederherstellen kann. Man kann beobachten, wie die Menschen die ihre Häuser wiederaufbauen nicht unbedingt einer Methodik oder einem Rahmen für den Wiederaufbau folgen. Es gibt keine Überwachung durch die Behörden, also gehen die Einwohner*innen so vor, wie sie es für richtig halten. Dies veranlasste uns zu der Aussage, dass es notwendig ist, Richtlinien für den Wiederaufbau und die Erhaltung zu erstellen oder diese zumindest zu thematisieren. Es gibt zwar Leitfäden aus der Vorkriegszeit, aber keine Vorgaben, die sich mit Kriegsschäden befassen. Vorher, in der Friedenszeit, hatte man Zeit und Ressourcen, während die Leute jetzt in einer zerstörten Stadt leben müssen. Wir sehen die Notwendigkeit, diese Richtlinien an die neue Situation anzupassen.

Mollenhauer: Mich persönlich hat die historische Perspektive überrascht. Es gab bereits 1998 eine Studie über Suwayqat Ali von dem französischen Wissenschaftler Jean-Claude David, der sich intensiv mit Aleppo beschäftigt hat und der eine der kenntnisreichsten Personen zu Aleppo ist. Wenn ich jetzt unsere Dokumentation daneben sehe, dann ist sie die Fortsetzung der Forschung Davids ins 21. Jahrhundert. Wir haben das nicht geplant, es war einfach eine logische Entwicklung.

An welchen weiteren Projekten arbeiten Sie derzeit?

Mollenhauer: Neben der allgemeinen Arbeit für das Syrian Heritage Archive Project liegt unser Schwerpunkt aktuell auf der Dokumentation des kulturellen Erbes in Aleppo aus unterschiedlichen Perspektiven. Konkret konzentrieren wir uns im Moment auf traditionelle Häuser: Wir bearbeiten die Gebäude im Viertel al-Sadisa, ein Teil davon ist das besser bekannte al-Judayda, das im 15. Jahrhundert besiedelt wurde. Das Viertel liegt nördlich der Altstadt, dort finden sich viele große christliche Häuser, die im späten 20. Jahrhundert zu Restaurants umgebaut wurden. Wir haben über 5000 Fotos von Gebäuden aus dem Viertel in unserem Archiv, deshalb versuchen wir gerade, die Typologie der Häuser, die Bauweise und typischen Schäden zu analysieren und die historische Situation mit dem heutigen Zustand zu vergleichen.

Dayoub: Das umfangreiche Material aus dem Syrian Heritage Project Archive ist die Grundlage für die Dokumentationsarbeit, die wir hier leisten wollen. Ein weiterer Grund, weshalb wir uns auf die traditionellen Hofhäuser in Aleppo und deren Zustand konzentrieren, ist, dass gerade dieser Bereich während der Kämpfe stark beschädigt wurde. Trotzdem steht dieser Teil der Stadt nicht im Zentrum des Diskurses über den Wiederaufbau nach dem bewaffneten Konflikt; dieser konzentriert sich mehr auf die historischen Denkmäler.

Mollenhauer: Wir sind der Meinung, dass wir mit all dem Material und unserem Wissen vielleicht eines Tages den Menschen helfen können, die ihre Häuser im Krieg verloren haben und diese nun restaurieren wollen, dies in einer angemessenen Weise zu tun und dabei die traditionelle Architektur zu erhalten und wiederherzustellen.

Team

  • Dr. Anne Mollenhauer, Museum für Islamische Kunst, Berlin
  • Dima Dayoub, Museum für Islamische Kunst, Berlin
  • Ass. Prof. Dr.-Ing. Ruba Kasmo, Sultan Fatih Mehmet Vakif Universität, Istanbul
  • Prof. Dr.-Ing. Guilia Annalinda Neglia, Politecnico di Bari
  • Architect Thierry Grandin, Aleppo

Hatten Sie in der letzten Zeit die Gelegenheit sich vor Ort ein Bild zu machen oder arbeiten Sie hauptsächlich mit dem digitalen Material aus dem Archiv?

Dayoub: Ich selbst versuche, jedes Jahr nach Aleppo zu reisen, um Eindrücke zu sammeln, Beobachtungen aufzuzeichnen und auch meine unabhängige Forschung zu betreiben. Letztes Jahr hat die Coronapandemie diese Pläne natürlich durchkreuzt. Ich habe aber vor, bald wieder dorthin zu fahren, um mit den Einwohner*innen zu sprechen und meine eigenen Eindrücke aufzunehmen. Ich komme aus Aleppo, daher fahre ich auch aus persönlichen Gründen dorthin und versuche, das mit meiner beruflichen Arbeit zu verbinden.

Mollenhauer: Ich war leider schon seit vielen Jahren nicht mehr vor Ort. Vor dem Krieg war ich viele Male in Syrien; Aleppo war dabei ein Ort, den ich zu verschiedenen Gelegenheiten besuchte. Im Moment arbeite ich nur mit dem digitalen Material in unserem Archiv sowie mit Informationen und Beobachtungen aus unseren persönlichen Netzwerken, von Menschen, die vor Ort sind oder waren.

Haben Sie trotzdem einen Eindruck davon, wie sich die Situation dort aktuell gestaltet? Wie kann man sich die Stadt Aleppo und die Wohnviertel vorstellen?

Dayoub: Wenn wir über die Altstadt im Allgemeinen sprechen, muss man sagen, dass dort während des bewaffneten Konflikts sehr viel zerstört wurde. Dort findet sich heute eine Vielzahl an verlassenen Häusern und Strukturen, die teilweise vollständig verloren sind. Der Grad der Zerstörung hängt jedoch von den Gebieten ab, die man sich konkret anschaut: Es gab zwei Frontlinien, die mitten durch die Altstadt verliefen. Dies sind heute vollständig zerstörte Gebiete. Die Außenbezirke waren nicht so stark betroffen, aber es hängt immer von der Gegend ab; auch dort gibt es Bereiche, die schwere Schäden erlitten haben. Es sind aber nicht nur die Häuser, die beschädigt wurden, sondern auch die Infrastruktur. Wenn die Infrastruktur repariert würde, könnten die Menschen wieder in ihre Häuser zurückkehren; dies ist derzeit in Arbeit.

Mollenhauer: Die Wohnarchitektur von Aleppo war und ist sehr berühmt. Die Häuser stammen hauptsächlich aus osmanischer, einige wenige aus mamlukischer Zeit. Aleppo hat eine sehr stimmungsvolle Wohnhausarchitektur, die einen hohen kulturellen Wert für die Stadt und ihre Bevölkerung hat. Wie ich gehört habe, sind einige der teilweise beschädigten Häuser noch bewohnt. Wenn also beispielsweise eine Seite des Gebäudes zerstört wurde, nutzen die Bewohner*innen die noch intakte Seite.

Dayoub: Man findet überall verstreut Stellen in der Stadt, an denen die Menschen inmitten der Zerstörung leben, manche ohne Türen oder Fenster, aber es ist der einzige Ort, den sie haben. Es ist ein lebendiges Erbe, die Menschen leben dort, arbeiten dort, führen ihren Alltag fort.

Ist das auch ein Grund, warum Sie Ihre Arbeit aktuell auf Aleppo konzentrieren? Was unterscheidet sie von anderen Städten, die ebenfalls im Krieg zerstört wurden, beispielsweise Palmyra?

Mollenhauer: Palmyra ist natürlich eine sehr wichtige archäologische Stätte, die gesichert und die Form des Wiederaufbaus diskutiert werden muss, aber die Arbeiten dort sind nicht von so großer Dringlichkeit, denn sie können jederzeit erfolgen – dieses Jahr, nächstes Jahr oder in zwei Jahren. Aleppo hingegen ist eine lebendige Stadt. Die Menschen dort leiden im Moment, und sie müssen ihre Umgebung und ihren Lebensraum wiederherstellen, um zurückkehren und die Stadt wieder als ihre Stadt nutzen zu können. Deshalb sind wir der Meinung, dass die Konzentration auf Aleppo im Moment die oberste Priorität hat.

Dayoub: Wir finden, dass Aleppo aus diesen Gründen jetzt im Mittelpunkt stehen sollte.

Mollenhauer: Die Menschen sollten immer an erster Stelle stehen.

Wie genau können Sie die Menschen mit Ihrer Forschungsarbeit beim Wiederaufbau der Stadt unterstützen?

Dayoub: Die Daten des Archivs konzentrieren sich hauptsächlich auf den Vorkriegszustand. Es ist eine Aufzeichnung dessen, wie die Dinge früher waren, bevor wir sie verloren haben. Die Dokumentation ist also ein zentraler Punkt unserer Arbeit.

Was uns in Syrien oder speziell in Aleppo fehlt, sind Archive; uns fehlt die Dokumentation als Ausgangspunkt. Ich denke, dass dieses Projekt die Grundlage für alle zukünftigen Maßnahmen bildet, die auf wissenschaftlichen Studien, Forschungen und Dokumentationen basieren sollten. Dies ist der erste Schritt für jede Form der Rekonstruktion. Das ist unser Kapital und das ist es, was wir aus der Ferne tun können. Das ist es, womit wir helfen können. Wir sammeln alle Daten und versuchen, das Vorher und Nachher sichtbar zu machen und Vergleiche anzustellen, um zu visualisieren, was verloren gegangen ist.

Mollenhauer: Speziell für Aleppo ist es tragisch, dass es früher Dokumentationen, Studien und Arbeiten über die Altstadt gab, die aber während des Konflikts verloren gingen oder verbrannt sind. So besteht hier ein echter Bedarf, die Informationen über die Altstadt wieder zusammenzutragen, sie zu analysieren und zu kategorisieren, sodass sie in Zukunft nutzbar sind.

Dayoub: Wir sind auch dabei, grobe Schadensbewertungen durchzuführen.

Frau Dayoub, Sie haben erwähnt, dass es bisher keinen ganzheitlichen Plan für die Restaurierung der Stadt Aleppo gibt. Haben Sie lokale Partner*innen, die an Ihrer Arbeit interessiert sind und die versuchen, Ihre Erkenntnisse und Ihr Wissen für den Wiederaufbau der Stadt zu nutzen?

Dayoub: Das ist eine der Herausforderungen unseres Projekts im Allgemeinen. Mit Einheimischen zu arbeiten gestaltet sich wegen der internationalen Sanktionen als schwierig, aber wir versuchen durch unsere persönlichen Netzwerke Interessierte über unsere Arbeit zu informieren.

Kooperationspartner*innen

Wir arbeiten auch daran, die Menschen online zu erreichen; alles, was wir tun und produzieren, sogar das Archiv selbst, ist öffentlich zugänglich. Zu einigen privaten Personen, die versuchen, einen bestimmten Ort zu restaurieren, hatten wir bereits Kontakt und haben ihnen Bilder davon geschickt, wie der Ort vorher aussah. Da wir ein Syrisch-Deutsches Team sind, haben wir zwar schon ein etabliertes persönliches Netzwerk, aber keine offiziellen Partner*innen.

Haben Sie schon Pläne, wie Sie das in Zukunft erreichen können?

Dayoub: Natürlich streben wir den aktiven Austausch an, aber aufgrund des politischen Stillstands ist das derzeit schwierig. Wir warten proaktiv ab, würde ich sagen, indem wir vorbereiten, sammeln und dokumentieren, bis sich ein Weg oder eine Möglichkeit bietet. Dann sind wir bereit, aktiv zu helfen. Wir haben die Kapazitäten, wir haben die Ressourcen, wir tun alles, was wir können. Ich denke, das ist der einzige fehlende Punkt. Es würde einen großen Unterschied machen, wenn die Dinge offener wären.

Was sind die nächsten Schritte und Pläne für die Zukunft?

Dayoub: Um unser Ziel einer engeren Kommunikation mit den lokalen Gemeinschaften zu erreichen, arbeiten wir derzeit aktiv an unseren Outreach-Aktivitäten. Wir denken auch darüber nach, unser Format zu ändern, um mit der Öffentlichkeit in Kontakt zu treten, die nicht unbedingt aus Expert*innen besteht, Syrer*innen im Ausland und Einheimische. Wir wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen, mehr Videos, Bildmaterial und andere attraktive Formate produzieren und über unsere Facebook-Seite und Website verbreiten. Ein weiteres Ziel ist, dass wir die ganze Stadt mit unseren Recherchen abdecken. Wir haben mit Suwayqat Ali angefangen und sind dann zu Judayda übergegangen. Wir hoffen, dass wir mit den restlichen Gebieten der Stadt weitermachen können, um wirklich einen umfassenden Blick auf die gesamte Altstadt zu bekommen.

Mollenhauer: Ein weiteres zentrales Anliegen ist es, unsere Erkenntnisse schriftlich zusammenzustellen. Es ist wichtig, eine ordentliche schriftliche Dokumentation zu haben, die für diejenigen zugänglich ist, die in die Tiefe gehen wollen. Außerdem möchten wir unsere Erfahrungen teilen, positive wie negative. Wir möchten die Community der am Erhalt des kulturellen Erbes Interessierten erreichen, nicht nur in Aleppo, sondern überall dort, wo das Kulturerbe bedroht ist. Wir möchten unser Netzwerk auf Menschen ausweiten, die in Beirut, Mosul und an anderen Orten in der Region aktiv sind. Indem wir mit ihnen in Kontakt treten und bleiben, möchten wir eine lebendige Diskussion am Laufen halten und von den unterschiedlichen Erfahrungen lernen.


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