Beziehungen zwischen Lateinamerika und Europa im Umbruch

News vom 26.01.2023

Im Ibero-Amerikanischen Institut wurden die gegenwärtigen Beziehungen zwischen Lateinamerika und Europa in Zeiten von grünem Wandel, Ukrainekrieg und anderen globalen Herausforderungen diskutiert.

Gruppenbild mit Teilnehmer*innen
© IAI

In Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Argentinien und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg fand am 17. Januar im Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) eine Diskussionsveranstaltung zu Stand und Perspektiven der Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika statt. In einem einführenden Vortrag setzte sich Prof. Dr. Gian Luca Gardini, der gegenwärtig den Lehrstuhl „Carlos Saavedra Lamas“ für Internationale Beziehungen an der Universität Erlangen-Nürnberg bekleidet, mit der Aktualität des Denkens des argentinischen Staatsrechtlers Carlos Saavedra Lamas (1878–1959) auseinander, der 1936 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.

In der anschließenden Diskussionsrunde ging es um die Frage, wie die grundsätzlich guten, aber seit Jahren stagnierenden Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika neue Impulse erhalten könnten. Es diskutierten Detlef Nolte (German Institute for Global and Area Studies, Hamburg), Alwine Woischnik (Madrid), Claudia Zilla (Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin) und Peter Birle (IAI). Die Podiumsteilnehmer:innen stimmten darin überein, dass die beiden Regionen gerade in Zeiten globaler Umbruchprozesse interessante Partner füreinander seien. Zu häufig werde jedoch auf gemeinsame Werte verwiesen, ohne dass gemeinsame Interessen, aber auch unterschiedliche geopolitische Perspektiven, in angemessenen Dialogformaten herausgearbeitet würden. Von deutscher und europäischer Seite sei es notwendig, nicht nur von „Beziehungen auf Augenhöhe“ zu sprechen, sondern auch de facto eine größere Bereitschaft zu zeigen, lateinamerikanische Positionen zu berücksichtigen. Europa dürfe nicht immer nur als Modell gesehen werden, benötigt werde vielmehr eine wechselseitige Bereitschaft, voneinander zu lernen.

In diesem Rahmen stellte sich auch erstmals der neue argentinische Botschafter S.E. Fernando Brun vor, der am Nachmittag zur Akkreditierung beim Bundespräsidenten empfangen worden war.

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