100 Jahre Concurso de Cante Jondo: klassische Flamenco-Kunst im Ibero-Amerikanischen Institut

News vom 17.11.2022

Am 14. Dezember lässt die Flamenco-Sängerin Carmen Celada mit dem Gitarristen Nikos Tsiachris die Geschichte und Musik des Cante jondo aufleben.

Eine Frau im schwarzen Kleid singt
© IAI

Vor 100 Jahren fand der erste Concurso del Cante Jondo (Wettbewerb des „tiefen Gesangs“) im spanischen Granada statt und markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des Flamenco.

Als Cante jondo gilt die klassische Stilart des spanischen Flamenco von eher ernstem und schwermütigem Charakter. Liebe, Tod, Schuld, Sühne sind die vorherrschenden Themen. Im Zuge der Popularisierung des Flamenco zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der Verbreitung des heiteren, schlichteren Cante chico traten die Liebhaber der ursprünglichen Formen auf den Plan – unter ihnen Persönlichkeiten, wie der Komponist Manuel de Falla und der Dichter Federico García Lorca. Gemeinsam mit weiteren Künstlern organisierten sie einen Concurso del Cante Jondo, um die klassische andalusische Flamenco-Kunst zu ehren und zu feiern.

Manuel de Falla und Federico García Lorca verfassten überdies Vorträge und Essays zum Cante jondo. Ihnen zufolge beeinflusste er Musikrichtungen und Komponisten auch über Spanien und den Flamenco hinaus, darunter Claude Debussy oder Nikolai Rimski-Korsakow.

Ein weiterer Wettbewerb, der Concurso Nacional de Córdoba, fand 1956 statt und besteht als Concurso Nacional de Arte Flamenco de Córdoba bis heute.

Zum Jubiläum des ersten Concurso von 1922 lassen Carmen Celada und Nikos Tsiachris in ihrem Konzert den ursprünglichen Cante jondo wiederaufleben. Am Beispiel damals ausgezeichneter Stücke von El tenazas Diego Bermúdez oder dem jungen Manolo Caracol singen und spielen sie die Lieder, die vor hundert Jahren in Granada zu hören waren und zeigen, wie diese traditionellen Cantes die klassischen spanischen Komponisten und das spanische Musiktheater der Zarzuela beeinflusst haben.

Konzert am 14. Dezember 2022 um 19:00 Uhr
im Simón-Bolívar-Saal des Ibero-Amerikanischen Instituts, Potsdamer Str. 37, 10785 Berlin

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