„Feminismus zwischen zwei Kriegen“: Zeitschrift für Ideengeschichte neu erschienen

News vom 17.11.2020

Die ZIG-Winterausgabe 2020 widmet sich der „Sattelzeit der Emanzipation“ – inklusive Berichten von den ersten Grabungen im Riefenstahl-Nachlass

Zeitschriftencover
© C.H. Beck

Vierteljährlich erscheint bei C.H.Beck ein neues Heft der Zeitschrift für Ideengeschichte (ZIG). Die gerade erschienen Winterausgabe 2020 blickt unter dem Titel „Feminismus zwischen zwei Kriegen“ hundert Jahre zurück auf die "Sattelzeit" der Emanzipation.

Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte der Feminismus als eine der großen sozialen Bewegungen der vergangenen 200 Jahre sein erstes Hoch. Er war der Kampf der Frauen um Welt, um Teilhabe, um Zugang zu Bildung und Berufen. Diese Auseinandersetzung um Macht und Geschlechterdispositive – um Weiblichkeit, Männlichkeit und ihre Zwischenstufen – bricht nach 1918 spektakulär aus. Plötzlich sahen die Frauen anders aus: Zwischenwesen vom Mond, Knabenmädchen, Muskelfrauen schienen auf der Erde gelandet. Sie arbeiteten. Sie verspotteten Ängste und suchten das Neue. "Feministisch" zu sein wandelte sich von einer Haltung zur Lebensform. 

Dieser feministischen Sattelzeit nach der ersten und vor der zweiten Frauenbewegung spürt die ZIG mit Beiträgen zu „Neuen Frauen in Weimar“, Hannah Arendts Freundschaftsnetz oder den Zusammenhängen von verlorenem Weltkrieg und Frauenbefreiung nach.

Die mitherausgebende SPK steuert erste Berichte über Fundstücke der Grabungen im Nachlass von Leni Riefenstahl bei. Moritz Wullen, Ludger Derenthal und Matthias Struch zeigen anhand von einem Fan-Brief, einer Fotografie und der „afrikanischen Handtasche“, wie diese Nachlass-Stücke immer neue Facetten einer der umstrittensten deutschen Figuren des 20.Jahrhunderts zeigen und dabei zwischen erfundener und historischer Wirklichkeit hin- und herzuspringen scheinen.

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