Abisag Tüllmanns Nachlass online anschauen

News vom 07.10.2020

Adenauer und Adorno, Mode, Kunst und Kultur, Fotos aus Israel, Südafrika und Simbabwe – das Oeuvre Abisag Tüllmanns ist so vielfältig wie kaum ein anderes. Die bpk-Bildagentur macht den Nachlass der Fotografin mit einem eigenen Webauftritt zugänglich.

„Ich mit kurzen Haaren“ – Selbstporträt im Spiegel
„Ich mit kurzen Haaren“ – Selbstporträt im Spiegel © bpk / Abisag Tüllmann

Zum 85. Geburtstag der Fotografin Abisag Tüllmann (1935-1996) startet die bpk-Bildagentur am 7. Oktober 2020 mit der neuen Abisag Tüllmann Website den Abschluss eines umfassenden Projektes. Mit finanzieller Unterstützung der Abisag Tüllmann Stiftung wurde der pressefotografische Nachlass Tüllmanns im Archiv der bpk-Bildagentur der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in den vergangenen 3,5 Jahren erschlossen und digitalisiert. 

Insgesamt sind ca. 10.000 digitale Ansichten auf der neuen Website online verfügbar. Diese bietet über drei Hauptkategorien – Zur Person, Zum Werk, Zum Nachlass – einen Einstieg in das fotojournalistische Werk Tüllmanns. Neben biografischen Informationen, einer Bibliografie und einem Verzeichnis der Ausstellungen öffnen speziell entwickelte Themendossiers den Zugang zum Werk.

Abisag Tüllmann zählt zu den bedeutendsten deutschen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr umfangreiches Werk repräsentiert über vier Jahrzehnte politisches Zeitgeschehen, alltägliches und kulturelles Leben. Als freiberufliche Bildjournalistin war sie von 1958 bis zu ihrem Tod für über 100 Zeitungen und Zeitschriften tätig – u.a. für den Spiegel, Die Zeit, die FAZ und die Frankfurter Rundschau. Ihr Blick richtete sich auf die gesellschaftspolitischen und kulturellen Ereignisse ihrer Zeit, wobei ihr Augenmerk besonders auf den Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens und der gesellschaftlichen Randgruppen lag. In den 1970er Jahren waren es die internationalen Befreiungsbewegungen und die damit einhergehenden politischen und gesellschaftlichen Veränderungen u.a. in Algerien, Rhodesien/Simbabwe und in Südafrika, die sie intensiv verfolgte und fotografisch dokumentierte. Mehrere Reisen führten sie in den 1980er Jahren als kritische Beobachterin und Dokumentarin nach Israel. 

Der reportage- und porträtspezifische Teil des Fotoarchivs wurde bereits 1997 mit allen Rechten von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für das bpk-Bildarchiv erworben. Dieses Archiv ist ebenso umfangreich wie inhaltlich vielfältig. Es umfasst mehr als 56.000 Original-Abzüge, über 8.500 Negativfilme, ca. 25.000 Farbdias und ergänzende Sammlungsmaterialien, die während des Projektzeitraums gesichtet und in Auswahl digitalisiert wurden. 

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