Verbundtreffen digital – Museumsmenschen aus 15 Häusern diskutieren

News vom 01.07.2020

Die brennendsten Themen 2020 im virtuellen Austausch: von Pandemie-Erfahrungen, über Kommunikationsformate bis Digitalisierungsstrategie

Screenshot der Videokonferenz des Verbundtreffens
Foto: museum4punkt0 / Stiftung Preußischer Kulturbesitz, CC BY 4.0

Die regelmäßigen Verbundtreffen von museum4punkt0 haben sich im Laufe des Projekts als wichtiges Format für den persönlichen Austausch unter den Partnern herausgestellt: Hier werden Erfahrungen gesammelt, Synergien geschaffen, Ideen entwickelt und die partnerschaftliche Zusammenarbeit gestärkt. Dieses Jahr fand der persönliche Austausch im digitalen Raum statt – und das ist auch gleich eines der aktuell brennendsten Themen: Welche digitalen Formate eignen sich für Konferenzen, Projekttreffen, Teambesprechungen, Workshops und Werkstattgespräche? Auch hierbei muss digital gedacht werden – digitale Veranstaltungsformate sollten mehr sein, als 1:1-Übertragung des Analogen. Entsprechend digital gedacht sind die vielen einzelnen Projekte, in denen die Verbundpartner interdisziplinär digitale Vermittlungsangebote für Museen entwickeln und testen.

In dieser Projektphase steht die Frage im Vordergrund, wie Erkenntnisse aus den Arbeitsprozessen, Erfahrungen und Ergebnisse kommuniziert werden können, sowohl in die einzelnen Institutionen hinein als auch nach außen: Projektauftrag ist es, umfänglich Zugang zu Ergebnissen und Expertise zu gewähren und eine bestmögliche Nutzung durch andere Einrichtungen der deutschen Museumslandschaft zu leisten. Hierfür werden Quellcodes und Dateien bereitgestellt und darüber hinaus der Entwicklungskontext digitaler Anwendungen, Betriebskonzepte, BesucherInnenforschung und weitere Beiträge zum Thema digitale Vermittlung im Laufe des Jahres veröffentlicht. Zentralen Zugang zu den Online-Publikationen wird die Verbundwebsite bieten.

Wie ergiebig der Austausch im Verbund ist, zeigten nicht nur die Erwartungen der assoziierten Partner an die weitere Zusammenarbeit, sondern auch die Berichte zum Umgang mit den maßgeblich erweiterten Hygienestandards. Zahlreiche Virtual Reality-Angebote etwa können im Museum derzeit aufgrund des erhöhten Reinigungsbedarfs nicht oder nur unter erschwerten oder anderen Bedingungen betrieben werden. Es wird eine Zurückhaltung der BesucherInnen gegenüber Hands-on-Angeboten konstatiert und von Sorgen des Betreuungspersonals berichtet. Der Bedarf an Online- und Angeboten für die eigenen Endgeräte der BesucherInnen (BYOD) ist erheblich gestiegen und wird in vielen Häusern ein weiterer Schwerpunkt der digitalen Vermittlung sein.

Auch in diesem Kontext wird klar: Die Pandemie-Erfahrungen der letzten Monate haben Auswirkungen auf die Digitalisierungsstrategien der Museen. So stellt sich über einen deutlichen Besucherrückgang und die Herausforderungen der Hygieneerfordernisse hinaus die Frage, wie ad hoc-Angebote in der bestehenden Digitalisierungsstrategie weiter berücksichtigt werden. Von dem neuartigen Erlebnis eines Museumsbesuchs ohne Besucheransturm wird ebenso berichtet wie von der Freude darüber, dass BesucherInnen, die von Online-Angeboten während der coronabedingten Schließung erreicht wurden, mit Öffnung der Häuser zu analogen BesucherInnen wurden.

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