Zauber des Anfangs: Claudia Martin-Konle

News vom 12.06.2019

Claudia Martin-Konle ist seit März 2019 neue Leiterin der Benutzungsabteilung in der Staatsbibliothek zu Berlin. Die studierte Germanistin und Psychologin war zuvor an der Universitätsbibliothek Gießen tätig. Hier spricht sie über ihre umfangreichen Aufgaben, interessante Gespräche in den ersten Stabi-Tagen sowie einen sehr hilfsbereiten Gotthold Ephraim Lessing.

Claudia Martin-Konle
© Georg Bretschneider-Herrmann

„Die Benutzungsabteilung – eine leicht in die Jahre gekommene Bezeichnung für eine Service-Abteilung mit über 160 Mitarbeiter*innen – ist die Schnittstelle zwischen der Bibliothek und ihrer Klientel. Sie organisiert vor allem den Vor-Ort-Service: Anmeldung, Auskunft und Beratung – virtuell und persönlich –, die Bereitstellung von Medien aus den Magazinen, in den Allgemeinen Lesesälen oder in elektronischer Form. Sie organisiert die jährlich die Millionengrenze überschreitenden Ausleihvorgänge, die sich bis auf Fernleihlieferungen in alle Welt erstrecken. Sie verwaltet und gestaltet das Angebot der unterschiedlichen Lese- und Arbeitsplätze in den großen Allgemeinen Lesesälen der beiden Häuser der Staatsbibliothek. Auch dass sich wissenschaftlich Relevantes in den Regalen findet, liegt in unserer Verantwortung: Für die Literaturauswahl und die -vermittlung des allgemeinen Bestandes – im Schwerpunkt geistes- und sozialwissenschaftliche Fachgebiete - sind unsere Fachreferent*innen zuständig.

Neben dem routinierten Tagesgeschäft beschäftigt sich die Benutzungsabteilung mit der Serviceentwicklung, betreibt dazu Nutzer*innenstudien, bietet neue Formate der Wissensvermittlung an, gestaltet Angebote für besondere Zielgruppen.

Eine Benutzungsabteilung muss per se dynamisch reagieren auf ihre Klientel, auf veränderte Rahmenbedingungen, aktuelle Entwicklungen und Themen. Wir denken sowohl über innovative E-Services nach als auch über neue Auskunfts- und Vermittlungskonzepte. Nicht nur im kommenden Herbst sind Pragmatismus und Ideen vonnöten: Aber der vorübergehenden Schließung des Hauses Unter den Linden am Jahresende werden wir mit kreativen und flexiblen Lösungen im Haus Potsdamer Straße begegnen müssen.

Gefreut habe ich mich in den ersten Tagen über die aufmerksamen Gespräche mit meinen neuen Kolleg*innen. Ich habe interessante Menschen kennengelernt, die mir freundlich und aufgeschlossen entgegengekommen sind. Das wird hoffentlich so weitergehen – längst habe ich nicht alle 837 Stabianer*innen kennengelernt, geschweige denn alle SPKler*innen.

In meinen ersten Tagen habe ich schon einen Lieblingsort und ein Lieblingsobjekt entdeckt – nach drei Monaten an der Staatsbibliothek habe ich auch den Begriff des Dualismus für mich neu, weiter und positiv gefasst: Mein Lieblingsort im Haus Potsdamer Straße ist auf einer der oberen Galerien im Lesesaal, der einen herrlichen Blick über diesen lichtdurchfluteten Raum zulässt. Und mein Lieblingsstück ist eine Marmorstatue von G.E. Lessing: Sie ist im Haus Unter den Linden in einem der zahlreichen Treppenaufgänge dieses außerordentlichen, traditionsreichen Gebäudes platziert und hat mir in den ersten Wochen Orientierung gegeben. Wenn ich Lessing begegnete, war ich auf dem richtigen Weg zu meinem Büro.“

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