Provenienzforschung an anthropologischer Schädelsammlung startet

News vom 05.10.2017

In einem zweijährigen Projekt untersucht die SPK seit Oktober die genaue Herkunft von rund 1000 menschlichen Schädeln. Diese wurden um 1900 in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika zusammengetragen.

Pressekonferenz zum Projektstart der Erforschung anthropologischer Schädelsammlung
© SPK / Birgit Jöbstl

Das Projekt ist am Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin angesiedelt. Die Schädel gehören zu den anthropologischen Sammlungen von human remains, die das Museum 2011 von der Charité übernommen hat.

Hermann Parzinger, Präsident der SPK, erklärte heute im Rahmen einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Projektes: „Dass dieses Projekt zur Erforschung der Herkunft von rund 1000 menschlichen Schädeln nun starten kann, verdanken wir der Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung. Dank der Förderung konnten wir Projektmitarbeiter einstellen, die über unterschiedliche disziplinäre Kompetenzen verfügen. Die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus den Herkunftsländern ist dabei zentral, wir wollen diese Forschungen gemeinsam planen und durchführen. Es ist vordringlich, zunächst genau zu wissen, woher die menschlichen Überreste kommen und wie sie erworben worden sind, um dann gemeinsam nach angemessenen Lösungen des Umgangs zu suchen.“

S.E. Igor Cesar, der Botschafter von Rwanda, betonte: „Um die Frage über die Geschichte und Herkunft klar zu beantworten, muss sich eine rwandisch-deutsche Wissenschaftskooperation formen. Erst wenn wichtige historische Fakten gemeinsam aufgearbeitet sind, können wir entscheiden, was mit den Schädeln geschehen muss.“

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