Olé! Tanz in den Mai unter Bäumen
News vom 21.05.2024
Das Ensemble Carmen Celada & Amigos begrüßte den Frühling mit einem mitreißenden Konzert und ausdrucksstarkem Tanz. Das Konzert ist Teil des Veranstaltungsprogramms der Baumschule am Kulturforum 2024.
Mit Flamencos und Zarzuelas hatte die Stiftung St. Matthäus zusammen mit dem Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) und der Baumschule Kulturforum am Abend des 30. April zum Tanz in den Mai zwischen den jungen Bäumen eingeladen. Es musizierten Carmen Celada (Gesang), Nikos Tsiachris (Gitarre) und Azusa Krist (Bratsche) begleitet von den Tänzerinnen Simone Abrantes und Cayetana de Ronda auf einem eigens für den Abend in der Baumschule installierten Tanzboden.
Das Ensemble Carmen Celada & Amigos hatte für das Konzert ein Programm zusammengestellt, das diese beiden spanischen Genres mit lateinamerikanischen Einflüssen verbindet. Der seit 2010 dem immateriellen Kulturerbe zugehörige Flamenco und die auf das frühe 17. Jahrhundert zurückgehende Zarzuela, eine der Operette und dem Varieté nahestehende Form des spanischen Musiktheaters, sind beide populäre Musikgenres mit stark perkussiven Elementen, geprägt u.a. durch den Einsatz von Kastagnetten.
Präsentiert wurden verschiedene Flamenco-Stile. Es waren Sevillanas aus dem 18. Jahrhundert von Federico García Lorca zu hören. Transatlantische Klänge kamen über eine Milonga, die von Simone Abrantes mit einem Fächer tänzerisch in Szene gesetzt wurde. Einen musikalisch-tänzerischen Wettstreit trugen die vier Frauen des Ensembles aus in einem temperamentvollen Kastagnettenstück, einer Komposition von Cayetana de Ronda. Der Zapateado „La tarántula“ aus der Zarzuela „La Tempranica“ brachte den Rhythmus sogenannter Tanguillos ein und zeigte den großen Einfluss, den der Flamenco auf die Zarzuela hatte. Caña und Tientos schlugen ernstere Töne an. Auf diese Weise bildete das Konzert die Bandbreite verschiedener Emotionen ab, denen diese spanische Musikform Ausdruck verleiht, vom Tragischen zum Heiteren.
In den Workshop-Passagen vermittelten die Tänzerinnen dem begeisterten Publikum – begleitet von Live-Musik – rhythmische und tänzerische Grundlagen, z.B. das Klatschen, um ein Flamencostück begleiten zu können. Oder – ebenfalls sehr wichtig! – wie man die Musiker und Tänzerinnen mit sogenannten „Jaleos“ gebührend anfeuert: „¡Olé, toma que toma, guapa!“
Wer neugierig geworden ist und mehr über Flamenco und Zarzuela erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, sich auf die Suche nach Musikstücken, Noten und vielem mehr zu begeben. In der umfassenden Zarzuela-Sammlung des Ibero-Amerikanischen Instituts und seiner Phonothek mit ihren vielseitigen Flamenco-Beständen können Musikinteressierte einiges entdecken.
Das Programm der Baumschule Kulturforum, dem Kooperationsprojekt mit der SPK geht auch in den nächsten Wochen und Monaten weiter.
Die Baumschule Kulturforum ist ein Projekt der St. Matthäus Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) und wird von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Die künstlerische Leitung liegt bei Klaus Biesenbach und atelier le balto.