„Die Selers“- Der neue Podcast des Ibero-Amerikanischen Instituts

News vom 12.12.2022

Zum 100. Todestag des Altamerikanisten und Altmexikanisten Eduard Seler haben die Sondersammlungen des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) einen Podcast gestartet über das Leben und Wirken des außergewöhnlichen Forschungspaares Eduard Seler und Caecilie Seler-Sachs.

Grafik: Schwarzer Hintergrund, zwei Porträts, Schrift und gelbe grafische Elemente
© IAI

Der sechsteilige Podcast „Die Selers“ kommt mit Wissenschaftler:innen ins Gespräch und stellt Materialien aus dem Nachlass vor, die Einblicke in das Leben und Wirken des außergewöhnlichen Forschungspaares Eduard Seler und Caecilie Seler-Sachs geben. Mit diesem Format sollen auch die Bestände und Forschungen des IAI auf andere Weise und auf bisher noch nicht genutzten Kanälen zugänglich gemacht werden.

Eduard Seler (1849–1922) gilt als Begründer der deutschen Altamerikanistik. Er studierte Mathematik, Mineralogie, Botanik sowie Paläontologie und promovierte 1887 mit einer Arbeit über die Mayasprachen an der Universität Leipzig. Im Jahr 1894 folgte dann seine Habilitation über die Bilderhandschriften Mexikos. Zwischen 1887 und 1910 unternahm Seler mit seiner ebenfalls forschungsbegeisterten Frau Caecilie Seler-Sachs sechs Reisen nach Mexiko, auf denen er große archäologische Sammlungen, aber auch eine botanische Sammlung von ca. 6.000 Pflanzen zusammentrug. In den Jahren 1910 bis 1911 hatte Eduard Seler zudem die Leitung der Escuela Internacional de Antropología y Etnología Americana in Mexiko-Stadt inne. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit lag auf den alt-mexikanischen Kodizes sowie der Religion und Mythologie der Azteken.

Das IAI beherbergt einen Teilnachlass Selers. Darin sind unter anderem 235 Kästchen mit Vokabular-Zetteln zu indigenen Sprachen, vor allem zum Nahuatl, enthalten. Des Weiteren gehören zahlreiche Fotografien und Abbildungen, Zeitungsausschnitte, Zeichnungen, Skizzen, Abzeichnungen von Codices und großformatige Abreibungen dazu, die in 229 regional und thematisch sortierten Kapseln untergebracht sind. Das Werk Eduard Selers steht in engem Zusammenhang mit den Arbeiten seiner Ehefrau Caecilie Seler-Sachs, von der ebenfalls einige Dokumente im IAI zu finden sind, wie zum Bespiel verschiedenste Abklatsche, Fotografien, Briefe und literarische Werke.

„Die Selers“ Folge 1 – Ein Leben für die Wissenschaft
Im Gespräch mit Ulrike Mühlschlegel, Sprachwissenschaftlerin am IAI und Michael Dürr, Altamerikanist und Linguist an der Freien Universität Berlin, geht die erste Folge dem Leben und Arbeiten der Selers in Berlin und Mexiko nach.

„Die Selers“ Folge 2 – Die Sammlung
Die zweite Folge vollzieht den langen Weg nach, den die Sammlung Eduard Selers hinter sich hatte, ehe sie ihren Platz im IAI gefunden hat und was all dies mit dem Ethnologen Walter Lehmann zu tun hat.

Die weiteren Folgen erscheinen bis Februar 2023 alle zwei Wochen auf Spotify, Apple Podcasts und YouTube. Darin wird es u.a. um die Feldforschungen Eduard Selers in der Chaculá-Region gehen, außerdem um den Lienzo Seler II, ein beeindruckendes mexikanisches Baumwolltuch, welches Teil der Sammlungen des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin ist und im Humboldt Forum ausgestellt wird, sowie schließlich um die vermeintlichen originalen Steinskulpturen, die das Forschungspaar von ihren Reisen mitbrachte. Auf Instagram sind zu jeder Folge Bilder und Materialien aus dem Nachlass zu finden.

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