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Forschungsnewsletter 04/2024

SPK-Forschungsnewsletter

Liebe Leser*innen,

hier geht es mal wieder um das Spannende IN den Dingen: Teobert Maler in Yucatan, Sulzers geheimnisvoller Garten auf der Museumsinsel, Gerd Ruges Reporterlegendennachlass in der Stabi, offene Musikforschung in Köln, Diskursplattform im Forschungscampus Dahlem, Deutscher Ordensgroßmeister im GStA, Riefenstahls Nuba-Bilder in der Debatte und und und. Gute Lektüre,

Ihre SPK-Forschungsnewsletter-Redaktion
Gerd Ruge (links) bei der Eröffnung des Pressezentrums im World Trade Center, New York 1985
Foto: Bogaerts, Rob / Anefo

Von der Kunst, sachlich zu bleiben – Gerd Ruges Nachlass

Ob post-stalinistische Sowjetunion, die Bürgerrechtsbewegung in den USA oder die chinesische Kulturrevolution: Gerd Ruge war vor Ort – und brachte als ARD-Korrespondent das Weltgeschehen des 20. Jahrhunderts in die westdeutschen Wohnzimmer. Der Nachlass dieser 2021 verstorbenen Reporterlegende wurde jüngst der Staatsbibliothek zu Berlin zur Aufarbeitung vermacht. Ruges Tochter Elisabeth und sein Journalistenkollege Christian Neef erzählen, was dieses Privatarchiv an Erkenntnissen birgt, wie politische Berichterstattung in prä-digitalen Zeiten funktionierte und von der Kunst, sachlich zu bleiben. mehr

Grundlagenforschung

DenkRaum Zeit & Zeitlichkeit des Forschungscampus Dahlem
Foto: Pierre Adenis

Maschinenraum zum Mitmachen: Diskurse in Dahlem

Der „DenkRaum“ ist die Diskursplattform des Forschungscampus Dahlem: Seit September können Interessierte hier Themen und Diskurse der SPK mitgestalten. Projektkoordinatorin Lena Steffens organisiert den DenkRaum und erklärt das Konzept. mehr

G. F. Sotzmann, Grundriss der Königlichen Residenzstädte Berlin (1786)
Foto: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Der geheimnisvolle Garten: Spurensuche auf der Museumsinsel

Bevor die Museumsinsel Heimstatt des Weltkulturerbes wurde, wollte Johann Georg Sulzer hier ein „Elysium“ schaffen: Der Philosoph und Kunstwissenschaftler plante Mitte des 18. Jahrhunderts einen besonderen Garten, der Treffpunkt für die Berliner Aufklärung werden sollte. mehr

Eminenz Frank Bayard, der 66. Hochmeister des Deutschen Ordens, besichtigt bei einem Rundgang gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Konferenz das Geheime Staatsarchiv.
© GStA PK / Jorid Rüdiger

Amtierender Hochmeister des Deutschen Ordens zu Besuch im GStA PK

Alle zwei Jahre treffen sich Historiker*innen der „Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens“ zu einer internationalen Konferenz. Vom 19.-21. September 2024 fand sie erstmalig am Geheimen Staatsarchiv PK statt. Mit dabei war auch Eminenz Frank Bayard, der 66. Hochmeister des Deutschen Ordens. mehr

Grafik GFM 2024
Grafik: Musikwissenschaftliches Institut der Universität zu Köln

Musikforschung wider den Methodenzwang: Das SIM zu Gast in Köln

„Kollaborationen – Wider den Methodenzwang“ war das Thema der Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung in Köln. Zahlreiche Forschungsprojekte und Workshops beleuchteten die Offenheit und Bandbreite der Musikwissenschaft. Mit dabei: Wissenschaftler*innen vom SIM. mehr

KEK Winter School
© Klassik Stiftung Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek

KEK Winter School: Kulturgut erhalten lernen

Bei den „Winter Schools“ geht es um praxisnahe Fortbildungen zu Fragen des Originalerhalts . Die Winter School der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (HAAB) vermittelt so seit 2023 Spezialkenntnisse an Restaurator*innen, unterstützt von der KEK. Ein weiteres Fortbildungsformat ist aktuell in Entwicklung. mehr

Forschung digital

Mit der „Schlechtsichtbrille“ auf Tour
Grafik: SPK / Louis Killisch

Droste-Hülshoff-Ausstellung in der Stabi: Mit der „Schlechtsichtbrille“ auf Tour

In der Ausstellung „Droste Digital“ im Stabi Kulturwerk kommen Besucher*innen noch bis zum 20.12. Annette von Droste-Hülshoff näher als je zuvor. Mit Original-Manuskripten, interaktiven Stationen, einer seltsamen Brille und fünf künstlerischen Beiträgen wird ihr Werk aus einer modernen Perspektive neu entdeckt. mehr

Screenshot der Software (Semantic) Kompakkt mit einem 3D-Modell
Screenshot: SBB-PK

Das kulturelle Erbe in der Kompakkt-Ansicht

Im Interview erklärt Zoe Schubert von der Stabi, wie die Software (Semantic) Kompakkt die Verwendung von 3D-Modellen entscheidend erweitert. Mit einem offenen Ansatz und innovativen Funktionen bietet das Tool Kultureinrichtungen die Möglichkeit, ihre Bestände interaktiv zugänglich zu machen. mehr

Internationale Zusammenarbeit

Foto der Übergabe im Oktober 2024
© Lina Rozo / Ministerio de Cultura

SPK intensiviert Zusammenarbeit mit Kolumbien

Das Ethnologische Museum vertieft die Zusammenarbeit mit dem kolumbianischen ICANH und der Kogi-Gemeinschaft. Nach der Restitution zweier Masken 2023 reisen nun drei zugehörige Objekte nach Kolumbien. Ziel ist der Austausch und die Vorbereitung ihrer Rückgabe sowie die gemeinsame Erforschung historischer Tonaufnahmen aus dem 19. Jahrhundert. mehr

Roundtable bei der Tagung "Kosmopolitisch, international, global"
Foto: SIMPK / Rebecca Wolf

„Kosmopolitisch, international, global": Konferenz im Humboldt Forum 

Was die Teilung Deutschlands für Institutionen, Kulturschaffende und Akteur*innen des Berliner Musiklebens bedeutete, war Gegenstand einer Tagung, die unter Beteiligung von Ethnologischem Museum und Staatlichem Institut für Musikforschung vom 3. bis 5. Juli im Berliner Humboldt Forum stattfand. mehr

Stefan Simon im Labor
© Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker

Congrats! Fulbright U.S. Scholar Award für Stefan Simon

Als erster Mitarbeiter der SPK hat Stefan Simon, Direktor des Rathgen-Forschungslabors der Staatlichen Museen zu Berlin, vom Fulbright U.S. Scholar Programm einen Distinguished Research Chair erhalten. Im akademischen Jahr 2024/25 wird Simon an der Carleton University im kanadischen Ottawa arbeiten. mehr

Dzehkabtún Grabungsfläche, 2016
© IAI

Maya-Ruinen: Auf den Spuren Teobert Malers in Mexiko

Vor mehr als 100 Jahren reiste der deutsch-österreichische Architekt und Fotograf Teobert Maler (1842-1917) zu den Ruinen der klassischen Maya. Eine Ausstellung im IAI stellt archäologische Forschung in Yucatán und Malers Wirken in einen größeren forschungsgeschichtlichen Zusammenhang. mehr

Männer mit scharfkantigen Holzschilden (guzuq in der Masaskin-Sprache), die im Schild-Kampf verwendet wurden. Erläuterung des Sachverhaltes durch einen lokalen Vertreter beim Workshop in 2023 in Kampala. Masakin, ca. 1965
© SMB, Kunstbibliothek / Nachlass Leni Riefenstahl

Das waren nicht „deine“ Nuba, Leni Riefenstahl!

Hat Leni Riefenstahl eine Volksgruppe im Sudan ausgebeutet? Ein kollaboratives Projekt von Ethnologischem Museum und Kunstbibliothek hat nun die Fotografierten selbst um ihre Perspektive gebeten. Höhepunkt des Symposiums war die Rückgabe aller Nuba-Fotografien in digitalisierter Form. mehr

Was machen Sie eigentlich hier?

Ulrike Höroldt, Laura Seithümmer, Johanna Evers und Corinna Dziudzia vor dem Forschungssaal im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (v.l.n.r.)
Foto: GStA PK / C. Ziegler

Von Höfen, Prunk und starken Frauen

Anlässlich seines Jubiläums „100 Jahre in Dahlem“ vergibt das GStA PK Stipendien für Wissenschaftler*innen deutscher Universitäten, die für ihre Forschungen die Überlieferung in Berlin-Dahlem nutzen wollen. Im Interview gewähren Corinna Dziudzia, Johanna Evers und Laura Seithümmer Einblicke in ihre Arbeit und die gemachten Erfahrungen. mehr
Anna Pfäfflin in der Ausstellung
Foto: SPK / Louis Killisch

Kuratorin Anna Pfäfflin: „Impressionismus ist eine Haltung“

Anna Pfäfflin ist Kuratorin für das 19. Jahrhundert am Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin am Kulturforum. Im Interview spricht sie anlässlich der neuen Ausstellung im Haus über überraschende Seiten des Impressionismus. mehr

ForschungsFRAGEN

Ausstellungsansicht „Das Fotoalbum der Familie Kafka“ im Stabi Kulturwerk 2024 / Die letzte Aufnahme: Franz Kafka in Berlin im Oktober 1923, Automatenbild aus dem Kaufhaus Wertheim
© Stabi Berlin, Malte Schmidt (li.) / © Archiv Klaus Wagenbach (re.)

Kafkas Familienbande

Editions- und Literaturwissenschaftler Hans-Gerd Koch beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Leben und Werk Franz Kafkas. Hier spricht er über die Faszination Kafka und beantwortet Ihre Fragen: mehr

Noch Fragen?

In der nächsten Ausgabe stehen Ihnen Ludger Derenthal und Katrin Peters-Klaphake Rede und Antwort. Sie betreuen den fotografischen Nachlass einer der bekanntesten und umstrittensten Künstlerinnen der deutschen Film- und Fotogeschichte: Leni Riefenstahl. Durch eine Schenkung erhielt die SPK 2018 Riefenstahls vollständigen Nachlass, bestehend aus Film- und Fotografiebeständen, Manuskripten, Briefen, Akten, Dokumenten, Ethnografika, textilen und filmtechnischen Materialien. Die dezentral bei den Staatlichen Museen zu Berlin (Kunstbibliothek und Ethnologisches Museum), der Staatsbibliothek und der Deutschen Kinemathek verwahrten Bestände sollen in Datenbanken erschlossen und digitalisiert werden. Was möchten Sie dazu gerne wissen? Schreiben Sie uns Ihre Frage bis zum 15.12.2024 per E-Mail.

Nicht verpassen!

Do, 21.11.2024, 18:30 Uhr: ORIGINAL GELESEN: Der Nachlass von Gabriele Tergit

Im Mittelpunkt der Abendveranstaltung „Original gelesen“ steht der 2014 wiederentdeckte Nachlass der jüdischen Schriftstellerin Gabriele Tergit (1894-1982). Die Veranstaltung gibt Einblicke in Tergits Leben und stellt die faszinierende Überlieferungsgeschichte und Restaurierung des Nachlasses vor. Ausgewählte Texte werden von Schauspieler*innen vorgetragen. mehr

Ab Mi 27.11.2024, 16 bis 17 Uhr (mehrtägig): Akademie Gesprächsreihe „Von Engeln, Hirten und den drei Weisen – Die Weihnachtsgeschichte in Werken der Gemäldegalerie“

Neben dem Matthäus- und dem Lukasevangelium erzählen auch Texte wie die „Legenda aurea“ oder die „Visionen der heiligen Birgitta von Schweden“ vom Wunder der Menschwerdung Gottes. Vielfältig wie die Quellen zur Geburt Jesu im Stall von Bethlehem sind auch die Bilderzählungen und Motive der alten deutschen, italienischen und niederländischen Meister wie Hans Baldung, Fra Filippo Lippi, Rogier van der Weyden oder Hugo van der Goes. mehr

Sa/So, 14./15.12.2024:  Symposium und Konzert „40 Jahre SIM am Kulturforum“

Vor 40 Jahren, am 14. Dezember 1984, wurde nach mehrjähriger Bauzeit am Kulturforum in direkter Nachbarschaft zur Philharmonie ein nach Plänen der Architekten Hans Scharoun und Edgar Wisniewski errichteter Neubau eröffnet und vom Staatlichen Institut für Musikforschung mit dem Musikinstrumenten-Museum bezogen. Aus diesem Anlass finden am 14. und 15. Dezember dort ein Symposium und ein Konzert statt. mehr


Publikationen

Koloniale Kontexte in Bibliotheken
Foto: SBB-PK

Themenschwerpunkt: Koloniale Kontexte in Bibliotheken

Das Projekt "IN_CONTEXT: Colonial Histories and Digital Collections" startete im November 2023 an der Stabi mit einem Workshop zu kolonialen Kontexten in Bibliotheken. Daraus entstand die AG Koloniale Kontexte im Netzwerk Koloniale Kontexte. Auf der BiblioCon2024 folgte ein erstes Treffen. Ein weiterer Meilenstein ist die Veröffentlichung des Themenschwerpunkts „Koloniale Kontexte in Bibliotheken“ in o-bib, der das Thema u. a. durch Provenienzforschung, Digitalisierung und rassismuskritische Ansätze beleuchtet. mehr
Der andere Impressionismus
© Michael Imhof Verlag

Katalog: Der andere Impressionismus

Sonnenaufgänge, Seerosen, Licht- und Schatteneffekte: Fast jeder hat eine Vorstellung davon, was ein impressionistisches Bild ausmacht. Doch woran die meisten nicht denken, sind Werke der Druckgraphik – kann es in diesem Medium überhaupt impressionistische Kunst geben? In Schwarzweiß, in Auflage und mit den technischen Herausforderungen, die die für den Impressionismus so charakteristische Spontanität doch scheinbar unmöglich machen? Das Berliner Kupferstichkabinett zeigt in seiner Ausstellung größtenteils noch nie oder selten gezeigten Schätze des „anderen“ Impressionismus. Dazu erscheint ein Katalog. mehr
Anna Dorothea Therbusch in Berlin und Brandenburg
© Michael Imhof Verlag

Katalog: Anna Dorothea Therbusch in Berlin und Brandenburg

Anna Dorothea Therbusch war eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 18. Jahrhunderts. Schon als junge Frau arbeitete sie für Auftraggeber im Umfeld des preußischen Königshauses, reüssierte in Paris und wurde in die Académie royale de peinture et de sculpture aufgenommen. Zurück in ihrer Heimatstadt Berlin wurde sie eine gefragte Porträtmalerin der gehobenen Gesellschaft. Der Katalog macht erstmals die in Berlin und Brandenburg aufbewahrten Gemälde Therbuschs systematisch in einem Buch greifbar. Darüber hinaus vermitteln Essays neue Erkenntnisse und Überlegungen zu ihrer Arbeitsweise, ihrem Leben und zur Rezeptionsgeschichte. mehr

Entdeckungen

Großes Kreuz mit Inschrift, Assur, 13./12. Jahrhundert v. Chr., Bronze, links Detail
Foto: Vorderasiatisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Das Kreuz aus dem Tempel

Dieses Bronzekreuz aus dem 13. vorchristlichen Jahrhundert, in Assyrien gefertigt, birgt mehrere Geheimnisse. Es wurde 1909 bei deutschen Ausgrabungen in Assur, im heutigen Nordirak, in einer Ziegelkapsel im Vorhof eines Tempels entdeckt. Kalksteinblöcke sollten wohl seine Verborgenheit sichern. Zum Ensemble gehörten Rollsiegel, ein weiteres Kreuz und goldene Plaketten. Eine Weihinschrift, erst 1996 durch Röntgen entdeckt, besagt, dass das Kreuz von einem Bierbrauer für das Gewand eines Stiermenschen gewidmet war. mehr