Humboldt Lab Dahlem eröffnet Probebühne 7 und Ausstellung „Prinzip Labor“

News from 06/25/2015

Nach vier Jahren des Experimentierens geht das Humboldt Lab Dahlem mit sechs neuen Projekten und einer großen Abschlussausstellung in die finale Runde. Zur Eröffnung am 24.06.2015 zogen die Beteiligten Bilanz und wagten den Blick in die Zukunft.

Ausstellung „Prinzip Labor. Auf dem Weg zum Humboldt Forum: Das Humboldt Lab Dahlem“
© Humboldt Lab Dahlem / Uwe Walter

In raschen Projekten wurde seit März 2013 in den Dahlemer „Probebühnen“ experimentiert, umgeworfen, neu angefangen und hinterfragt. Etwas wehmütig sei man über das Ende des Humboldt Lab schon, so Viola König, Direktorin des Ethnologischen Museums (Staatliche Museen zu Berlin). Die „Probebühne 7“ sei aber eine gute Möglichkeit, nochmals Themen auszutesten und bis Oktober der Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, würdigte den Ansatz der Kuratoren, gewohnte Praktiken zu durchbrechen. Damit habe man in den letzten Jahren nicht nur „viele kleine Richtfeste“ gefeiert, sondern auch wichtige Anregungen für andere Museen in Deutschland geliefert.

Sechs neue Projekte und eine Ausstellung

In der „Probebühne 7“ rücken die Projekte „Springer, nochmals“ und „Korea ausstellen“ die Dauerausstellungen in ein neues Licht. Die Slide-Show „Sammlungen schauen“ erforscht das Potential der Schaumagazine im Humboldt-Forum als Erzählmedium. „(K)ein Platz an der Sonne“ untersucht, wie Kolonialismus Kindern und Jugendlichen vermittelt werden kann. „Paradies der Kopfjäger“ setzt auf das Prinzip der Vielstimmigkeit. Es lässt Vertreter der Volksgruppe der Naga zum Stereotyp des kriegerischen Kopfjägers zu Wort kommen. Im Fokus des Projekts „Wissen teilen“ entwickelt das Ethnologische Museum mit Kollegen in Venezuela eine Webplattform. In ihr wird Wissen zu den Amazonien-Sammlungen des Museums gebündelt.
Dass Scheitern und steter Neuanfang zur Versuchsanordnung des Labs gehörten, verdeutlicht die Ausstellung „Prinzip Labor“. Mit ihr wagen die Akteure eine Innenschau und machen das Ausstellen selbst zum Thema.

Das Format Labor wird fortgesetzt

Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, möchte das Format des Humboldt Labs auch für andere Einrichtungen nutzbar machen. Konkrete Schritte sind im Bode-Museum geplant, wo ab 2016 zum Thema „Vermittlungsformate“ ein zweites Lab eingerichtet wird. Der Stiftungsrat der Kulturstiftung hat am 23. Juni 2015 bereits einer Projektförderung in Höhe von bis zu 5,6 Mio Euro zugestimmt.

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