Weltweite Vernetzung zum Schutz von Kulturgut

Die Stiftung engagiert sich für einen internationalen Austausch über die weltweite Bedrohung von Kulturgut. Ein Kooperationsprojekt erforscht den illegalen Handel und entwickelt neue Methoden für den Kulturgutschutz.

Podiumsdiskussion auf der Konferenz „Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel“ (öffnet Vergrößerung des Bildes)

Podiumsdiskussion auf der Konferenz „Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel“ im Dezember 2014. © SPK / Torben Geeck

Internationale Tagung zum Schutz von Kulturgut

Im Dezember 2014 veranstaltete die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gemeinsam mit dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Deutschen Verband für Archäologie die vielbeachtete Tagung „Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel“. Im Weltsaal des Auswärtigen Amts diskutierten Fachleute aus Politik, Praxis und Wissenschaft mit etwa 300 Teilnehmern über Maßnahmen zum Schutz von Kulturgut.

Die internationale Tagung schloss mit einem dringenden Appell, illegale Grabungen und die damit verbundene systematische Zerstörung von Kulturschätzen der Menschheitsgeschichte einzudämmen. Der Austausch von Archäologen, Juristen, Kulturpolitikern, Ermittlungsbeamten und Kunsthändlern hatte gezeigt, dass die Lage weltweit alarmierend ist. Kulturstaatsministerin Monika Grütters hatte zugesagt, in der Novelle des Kulturgutschutzgesetzes diese Punkte neu zu regeln.

Unter dem Eindruck der Tagung entstand die erste Ausgabe des SPK-Magazins 2015 mit dem Schwerpunkt Kulturgutschutz. Das neugestaltete Heft bildet Diskussionen und Berichte aus den Krisenregionen ab und geht auf aktuelle Entwicklungen ein.

Erforschung des illegalen Handels mit Kulturgütern

Die Stiftung setzt sich aktiv gegen den illegalen Handel ein. Zu ihren wissenschaftlichen und praktischen Maßnahmen gehört das 2015 begonnene Projekt ILLICID. Darin wird das Dunkelfeld des illegalen Handels mit Kulturgut in Deutschland erforscht. Kooperationspartner sind das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT), Darmstadt, und GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim.

Bislang gab es kaum belastbare Zahlen zum Umfang des Handels. Daher konnten keine effektiven Strategien zur Kriminalitätsbekämpfung entwickeln werden. Internationale Organisationen halten jedoch Gewinne aus illegalem Handel mit Kulturgütern für ein wichtiges Standbein des organisierten Verbrechens. Deutschland ist dabei gegenwärtig ein bedeutender Markt- und Transitstaat. Die Novellierung der Gesetzeslage zum Kulturgutschutz ist daher dringend notwendig.

Das dreijährige Verbundprojekt wird von Prof. Dr. Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin, koordiniert. ILLICID wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt 1,2 Mio. Euro gefördert. Die UNESCO ist Partner des Projekts. Zu den assoziierten Partnern zählen das Auswärtige Amt, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Bundeskriminalamt sowie das Zollkriminalamt Köln.

Gemeinsam mit der UNESCO für den Kulturgutschutz

Die Stiftung kooperiert mit der UNESCO im Kampf gegen den illegalen Handel mit Antiken aus dem Irak und Syrien. Das Kooperationsabkommen wurde 2015 unterzeichnet. Die Kooperationspartner arbeiten nun enger zusammen bei der Hilfe zur Selbsthilfe. Die Stiftung unterstützt die Aufklärungskampagne #UNITE4HERITAGE der UNESCO. Damit soll die Öffentlichkeit für die Verbrechen des illegalen Antikenhandels sensibilisiert werden. Nur so kann die Zahl der Abnehmer geraubten Kulturguts verringert werden.

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Logo Tagung Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel
© SPK / Gestaltung: Zimmermann Editorial

„Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel“

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SPK-Magazin Nummer 7
© Foto: SPK / Torben Geeck

SPK-Magazin

Das Magazin der Stiftung zum Kulturgutschutz. Ausgabe 1/2015