Modell des Humboldt Forums

Auf einen Blick: Das Humboldt Forum

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Was ist das Humboldt Forum eigentlich? Was wird zu sehen sein? Wer ist mit dabei? Und was ist das Besondere? Alle Antworten auf einen Blick

Was ist das Humboldt Forum?

Es geht um nichts Geringeres als Geschichte und Kultur der Welt in ihrer Ganzheitlichkeit: 2002 beschloss der Deutsche Bundestag den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. In dem rekonstruierten Gebäude soll das Humboldt Forum entstehen - ein neues kulturelles Zentrum in Berlins historischer Mitte, in dem Wissenschaft und Kunst in den Dialog treten. Am Mittwoch, den 16. Dezember 2020 wird das neue Stadtquartier zunächst digital eröffnen und virtuell erlebbar sein.

Modell des Humboldt Forums

Gläsernes Modell des künftigen Humboldt Forums © SPK / Stefan Müchler

Am 22. September 2021 öffnen dann auch die Westseite der zweiten und dritten Etage mit den Sammlungspräsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin – in direkter Nachbarschaft zur Museumsinsel gelegen. Damit präsentieren sie sich auf Augenhöhe mit den Sammlungen zur abendländischen Kunst und Kultur. Zusammen machen sie es möglich, die Kunst- und Kulturgeschichte der Welt zu erleben. Dabei geht es neben der Entwicklung von Kultur und kulturellen Errungenschaften um die universale Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten. Damit steht das Humboldt Forum nicht nur räumlich in der Tradition der Berliner Wunderkammer, die bis zum 19. Jahrhundert im Stadtschloss zu finden war.

Die Kunstkammer

Im 16. Jahrhundert entstanden an vielen europäischen Fürstenhöfen sogenannte Kunst- und Wunderkammern. Ihr Anspruch lag darin, alle Elemente der Welt im Mikrokosmos einer Sammlung zu vereinen. Auch im Berliner Stadtschloss füllten einheimische wie nicht-europäische Objekte aus Natur und Kunst, Wissenschaft und Geschichte mehrere Räume. Ihre Besucher sollten die gesamte Welt durch das Betrachten, Ordnen oder Ausprobieren der unterschiedlichen Sammlungsgegenstände ergründen können. Die Sammlung war Archiv und Denkraum zugleich. Grundlegend ist Gottfried Wilhelm Leibniz Konzept eines Wissenstheaters, das er mit Blick auf die Kunstkammer des Berliner Schlosses entwarf. Für ihn barg die Kunstkammer mit ihrem Laborcharakter geradezu utopische Möglichkeiten für die Produktion und Vermittlung von Wissen. Im 19. Jahrhundert gingen die Kunstkammern in Museen oder Universitätssammlungen auf.

Die Humboldt Brüder

Die Brüder Humboldt sind die Namensgeber des Humboldt Forums. Wilhelm (1767-1835) beteiligte sich als preußischer Politiker an der Gründung von Universität und Museen. Die maßgeblich von ihm 1810 mitbegründete Humboldt-Universität zu Berlin verkörperte sein Ideal einer Einheit von Forschung und Lehre in fächerübergreifender Prägnanz. Zudem beschäftigte er sich als Pionier mit der Struktur der außereuropäischen Sprachen. Alexander (1769-1859) führte auf dem amerikanischen Kontinent grundlegende Forschung durch. Die Auswertung dieser Reise beschäftigte ihn ein Leben lang und machte ihn weltberühmt. Manche feierten ihn sogar als „wahren Entdecker Amerikas“ (Simon Bolivar). In seinem Hauptwerk "Kosmos" versuchte er eine Gesamtschau von Natur und der vielfältigen Beziehungen des Menschen zu seiner Umwelt; als einer der wenigen seiner Zeit klagte er Rassismus und Sklaverei an.

Das Humboldt Forum im Zeitraffer

Die Kunstkammer
Die Kunstkammer
Die Humboldt Brüder
Die Humboldt Brüder
Eine Frau hält einen grünen Teller in der Hand (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Eine Frau hält einen grünen Teller in der Hand
Juni 2016: Exakte Repliken gaben an den Tagen der offenen Baustelle am 11. und 12. Juni einen Vorgeschmack auf künftige Ausstellungsobjekte im Humboldt Forum © SPK/ Stefan Müchler
Eine Frau hält einen grünen Teller in der Hand (öffnet Vergrößerung des Bildes)
11. und 12. Juni 2016: An den Tagen der offenen Baustelle konnten Besucher erstmals einen Blick von der Dachterrasse des Schlosses auf das Alte Museum werfen © SMB / Fabian Fröhlich
Blick auf das Gesims eines Gebäudes, im Hintergrund ein Kran vor blauem Himmel (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Juni 2016: Erster Bauschmuck lässt erahnen, wie die rekonstruierten Barockfassaden des Schlosses aussehen werden © SMB / Fabian Fröhlich
Blick auf eine Baustelle am Abend (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Februar 2016: Entlang der Außenwände der West- und Südseite wachsen die Naturstein- und Mauerwerksarbeiten nach oben © Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss
Blick auf die noch nicht fertiggestellte Kuppel eines Gebäudes, auf der ein Weihnachtsbaum steht (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Winter 2015: Ein Weihnachtsbaum deutet über dem Kuppel-Skelett die Position der Laterne an © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Blick in einen unfertigen Ausstellungsraum (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Blick in einen unfertigen Ausstellungsraum
Herbst 2015: Im Schloss werden in einem Musterraum die besten Einrichtungsmaterialien für die späteren Ausstellungsflächen ausprobiert. © SPK/Stefan Müchler
Blick auf eine Baustelle am Flussufer (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Sommer 2015: Blick von der Schlossbrücke auf die Westfassade mit dem repräsentativen Eingangsportal des Schlosses © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Foto: Stephan Falk
Blick auf eine Baustelle am Flussufer (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Frühsommer 2015: Beginn des Aufbaus der drei rekonstruierten Sandsteinfassaden im Schlüterhof © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum/Fotograf: Stephan Falk
Blick auf ein Gebäude an einer Straße (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Juni 2015: Banner verweisen auf die Museen im Humboldt-Forum und das Humboldt Lab, das Ausstellungsformate austestet © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Foto: Stephan Falk
Blick von oben in eine Halle, in der ein Publikum vor einer Bühne sitzt (öffnet Vergrößerung des Bildes)
12. Juni 2015: Exakt zwei Jahre nach der Grundsteinlegung feiert das Humboldt-Forum Richtfest © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Blick auf eine sich im Bau befindlichen Gebäudekuppel, über der ein grüner Kranz an einem Kran schwebt (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Der Richtkranz schwebt über der Kuppel. Unter ihr wird der Ausstellungsbereich „Zentralasien“ Platz finden © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Blick auf eine sich im Bau befindlichen Gebäudekuppel, über der ein grüner Kranz an einem Kran schwebt (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Über die rund um die Uhr geöffnete Querachse des Schlosses wird man zukünftig zum Alten Museum spazieren können © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Blick auf eine Baustelle aus der Vogelperspektive (öffnet Vergrößerung des Bildes)
April 2015: Die Wände des Kuppelunterbaus nehmen Gestalt an © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Gipsabgüsse von Ornamentschmuck  (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Abgüsse von Skulpturenteilen und anderer Bauschmuck werden für die Rekonstruktion der Barockfassade hergestellt © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Ein Mann mit Hammer und Meißel arbeitet an einem Kapitell (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Ein Mitarbeiter der Schlossbauhütte gestaltet Kapitelle nach historischem Vorbild © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Ein Mann mit Hammer und Meißel arbeitet an einem Kapitell (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Auch der Keller regt zum Entdecken an: Im „Archäologischen Fenster“ wird es um die Geschichte des Ortes gehen © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Blick auf vier Stützpfeiler auf einer Baustelle, von denen einer nach oben gezogen wird (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Im Foyer werden Stützpfeiler positioniert. Sie tragen Galerien, die später die Kunstkammerinszenierung zeigen © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Foto: Stephan Falk
Blick auf eine Baustelle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Februar 2015: Das dritte Geschoss umrahmt den Schlüterhof, dessen Barockfassade auf drei Seiten rekonstruiert wird © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Blick in eine Baustelle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Januar 2015: Während nun die Fassaden des Schlosses an Höhe gewinnen, ist ab Anfang 2016 der Innenausbau geplant © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum/Fotograf: Stephan Falk
Blick auf eine Baustelle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Frühjahr 2015: Erste Abschnitte der Kuppel überspannen den Haupteingang des Humboldt-Forums entlang der Westfassade © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum/Foto: Stephan Falk
Blick auf eine Baustelle aus der Vogelperspektive (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Herbst 2014: Im Foyer wird später eine Großinstallation nach dem Prinzip der Kunstkammer die Besucher einstimmen © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum/Fotograf: Stephan Falk
Blick in eine Baustelle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Der sich über zwei Geschosse erstreckende Kubusraum bietet Platz für die Südseeboote des Ethnologischen Museums © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Blick in eine Baustelle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Herbst 2014: Von der Empore wird man die Südseeboote des Ethnologischen Museums von oben betrachten können © Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum/Fotograf: Stephan Falk
Blick auf eine Baustelle aus der Vogelperspektive (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Die im Humboldt-Forum und auf der Museumsinsel präsentierten Sammlungen werden sich inhaltlich ergänzen © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Blick auf eine Baustelle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
August 2014: Der Rohbau des Erd- und ersten Obergeschosses rund um den Schlüterhof sind vollendet © Humboldt Forum im Berliner Schloss/Fotograf: Stephan Falk
Lichthof des Museums für Völkerkunde © Foto: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Geschichte Ethnologisches Museum
Vishnutische Gottheit (7. Jh.) / Stehender Buddha (3. Jh.)
Geschichte Museum für Asiatische Kunst
Objektfotografie eines bunt bestickten Flickenmantels (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Flickenmantel eines Derwisches, Iran, Mitte 19. Jh. © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Claudia Obrocki
Nahaufnahme der hölzerneh Nachbildung eines weißen Zeburindes aus Südindien (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Nandi, hölzerne Nachbildung eines weißen Zeburindes, Südindien © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst
Objektfotografie eines sitzenden Buddhas aus China (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Sitzender Buddha, China 7./8. Jhd. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst / Jürgen Liepe
Objektfotografie eines achtköpfigen tanzender Hevajra-Skulptur  (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Achtköpfiger tanzender Hevajra, Kambodscha, 12./13. Jhd. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst / Iris Papadopoulos
Objektfotografie eines aufwendig verzierten Paravents zu einem kaiserlichen Thronsitz (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Paravent zu einem kaiserlichen Thronsitz, China © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst / Jürgen Liepe
Blick in ein reich verzierte Kuppelhalle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Höhle der Ringtragenden Tauben, Kizil, China 5./6. Jhd. © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst / Iris Papadopoulos
Objektfotografie einer chinesischen Federzeichnung, auf der ein Mann für einen anderen die Zither spielt (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Zhang Lu, Für den Freund die Zither spielend, Ming-Dynastie (1368 – 1644.), China © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Asiatische Kunst / Jürgen Liepe
Objektfotografie einer Zylindervase mit einer Kriegsszene (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Polychrome Zylindervase mit Kriegsszene, Mexiko, Maya-Kultur, 600-900 © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Claudia Obrocki
Objektfotografie einer bunt bemalten Maske (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Objektfotografie einer bunt bemalten Maske
Verwandlungsmaske des „Nulis“, Kwakiutl, Sammlung Jacobsen 1881 © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Claudia Obrocki
Ein mit Stroh gedecktes Haus in einer Ausstellungshalle (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Klubhaus, Palau-Inseln 1900 © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Dietrich Graf
Fotografie einer modisch gekleideten Frau (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Nontsikelelo veleko, Beauty is in the Eye of the Beholder: Nonkululeko, 2003 © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum
Objektfotografie einer afrikanischen Skulptur (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Königsfigur Chibinda Ilunga, Angola © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum
Objektfotografie eines reich verzierten Thrones (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Königsthron, Kamerun (Bamum), Geschenk von König Njoya an Kaiser Wilhelm II, 1908 © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum
Objektfotografie einer Maske mit langem Krummschnabel (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Amerikanische Nordwestküste: Maske des Krummschnabels, Kanada © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Martin Franken
Objektfotografie einer Maske mit langem Krummschnabel (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Karton mit Phonogramm-Walzen aus Afrika, um 1905 © bpk / Staatliche Museen zu Berlin / Dietrich Graf
Objektfotgrafie mehrerer chinesischer, blau bemalter, weißen Arzneigefäße (öffnet Vergrößerung des Bildes)
China: Arzneigefäßen © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Iris Papadopoulos
Mehrere Segelboote in einem beleuchteten Ausstellungsraum (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Aufstellung der Segelboote von den Santa-Cruz-Inseln, 1969 © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Dietrich Graf
Aztekische Sonnenscheibe des Ethnologischen Museums, Bahnhof Friedrichstraße, Zyklus „Dahlem goes to town“ (2012)
Aztekische Sonnenscheibe des Ethnologischen Museums, Bahnhof Friedrichstraße, Zyklus „Dahlem goes to town“ (2012) © SPK / Paul Kranzler

Was wird zu sehen sein?

Das Rückgrat des Humboldt Forums sind die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin. Auf ca. 10.500 Quadratmetern präsentiert das Ethnologische Museum seine archäologischen und kulturhistorischen Sammlungsobjekte zusammen mit dem großen Bestand an Fotografien, Filmen und Tonaufnahmen. So werden den Besuchern neue Blicke auf die vergangenen und gegenwärtigen Kulturen Afrikas, Amerikas, Asiens, Australiens und der Südsee eröffnet. Die reiche Sammlung des Museums für Asiatische Kunst umfasst Kunst und Handwerk vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis in die Gegenwart: ostasiatische Malerei und Grafik, Lackkunst und Keramik, die Kunst der Seidenstraße, frühindische Skulpturen und die spätere indische Malerei. Im Humboldt Forum werden auf 5.500 Quadratmetern erlesene Werke im Kontext ihrer gesellschaftlichen Entstehung und im direkten Gegenüber mit gegenwärtiger und globaler Kunst präsentiert. Hinzu kommt die Ausstellung des Landes Berlin, die den Austausch zwischen der Welt und Berlin ergründet. Außerdem gibt die Humboldt-Universität zu Berlin dem Thema Wissenschaft eine Bühne und macht sie als zentralen Bestandteil unserer Kultur für ein breites Publikum begreifbar.

Geschichte Ethnologisches Museum

  • Ursprung: Brandenburg-preußische Kunstkammer im Berliner Stadtschloss
     
  • Ab 1855: Ethnografische Sammlung wird im Neuen Museum ausgestellt
     
  • 1869: Adolf Bastian wird Direktorial-Assistent der Ethnografischen Sammlung und treibt deren Ausbau kontinuierlich voran
     
  • 1873: Gründung eines „selbständigen ethnologischen und anthropologischen Museums in Berlin“ durch Direktor Adolf Bastian, der als Begründer der Ethnologie als akademischem Fach gilt
     
  • 1886: Eröffnung des Königlichen Museums für Völkerkunde an der Stresemannstraße mit rund 40.000 Objekten
     
  • 1926: örtliche Trennung der Bestände in Arbeitssammlung (in neuem Magazingebäude in Berlin-Dahlem) und Schausammlung (im Hauptgebäude Stresemannstraße)
     
  • Beginn 2. Weltkrieg: Auslagerung der Bestände an verschiedene Orte inner- und außerhalb Berlins 
     
  • Ab 1964: Ausbau des Gebäudes in Dahlem zu großem Museumskomplex, in dem die Sammlungen Altamerikas, der Südsee, Afrikas und von Teilen Ost- und Südasiens gezeigt werden
     
  • 1990er Jahre: Teile der sowjetischen Kriegsbeute kehren nach Berlin zurück (55.000 Objekte)
     
  • 2000: Das Museum für Völkerkunde wird in Ethnologisches Museum umbenannt

Geschichte Museum für Asiatische Kunst

  • Das Museum für Asiatische Kunst besteht aus der Kunstsammlung Süd, Südost und Zentralasien (ehemals Museum für Indische Kunst) und der Ostasiatischen Kunstsammlung (ehemals Museum für Ostasiatische Kunst)
     
  • 1902-1914: Vier Expeditionen an die Seidenstraße, von denen die Turfan-Sammlung in die indische Abteilung des Völkerkundemuseums mitgebracht wird 
     
  • 1906: Museum für Ostasiatische Kunst wird als erstes seiner Art in Deutschland gegründet
     
  • 1924: Eröffnung der Ausstellungsräume für die ostasiatische Sammlung im Museum in der Prinz-Albrecht-Straße (heute Martin-Gropius-Bau)
     
  • 1945: 90 Prozent der Bestände des Museums für Ostasiatische Kunst gelangen als Beutekunst in die Sowjetunion.
    Nur 300 Objekte verblieben; sie wurden die Basis eines neuaufgebauten Museums
     
  • 1963: Die indische Abteilung wird aus der ethnologischen Sammlung des Museums für Völkerkunde herausgelöst und als eigenes Kunstmuseum fortgeführt
     
  • 1971: Präsentation der Sammlungen des Museums für Indische Kunst im Museumszentrum in Berlin-Dahlem
     
  • 1992: Zusammenführung der Sammlung für ostasiatische Kunst aus West- und Ost-Berlin in den Museen Dahlem
     
  • 2006: Museum für Indische Kunst vereinigt sich mit dem Museum für Ostasiatische Kunst zum Museum für Asiatische Kunst

Wer macht was?

  • Das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin geben einen Epochen und Kontinente umspannenden Überblick über die Kunst und Kulturen der Welt. Rund 20.000 Exponate aus den weltweit bedeutenden Sammlungen eröffnen in der zweiten und dritten Etage neue Blicke auf die vergangenen und gegenwärtigen Kulturen Afrikas, Amerikas, Asiens und Ozeaniens.
     
  • Die Berlin Ausstellung im ersten Obergeschoss des Humboldt Forums entsteht als Koproduktion von Kulturprojekte Berlin und dem Stadtmuseum Berlin. Auf 4.000 Quadratmetern erzählt sie, wie die Stadt, ihre Menschen und von ihr ausgehende Geschehnisse die Welt verändert haben, und wie zugleich globale Ereignisse auf Berlin wirken – damals wie heute. Es ist ein zeitgemäßer Blick auf die Stadt und ihre weltweiten Verbindungen.
     
  • Das Humboldt Labor ist ein Projekt der Humboldt-Universität zu Berlin. Die erste Ausstellung „Nach der Natur“ befasst sich mit der Wechselwirkung und Krise natürlicher und sozialer Systeme. Das Humboldt Labor ist eine Schnittstelle, ein Drehkreuz, in dem Debatten und Diskurse angeregt werden und neues Wissen entsteht. Es ist eine lebendige Ideenwerkstatt, in der Wissenschaft auf Kunst, Gesellschaft und Politik trifft, ein “HUB der Wissenschaft”.
     
  • Die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss verantwortet die Ausstellung der „Geschichte des Ortes“. Kloster, Berliner Schloss und Aufmarschplatz, Palast der Republik und Kulturbaustelle – an kaum einem anderen Ort in Berlin haben sich in den letzten 800 Jahren gesellschaftliche, städtebauliche, politische und kulturelle Entwicklungen so verdichtet wie auf dem Schlossplatz. Das Humboldt Forum zeigt die diese Geschichte in mehreren Dauerausstellungsbereichen anhand zahlreicher originaler Objekte, Medienstationen und interaktiver Angebote.

Was ist das Besondere am Humboldt Forum?

Das Humboldt Forum ist ein Universalmuseum im 21. Jahrhundert. Es soll sich an alle Menschen richten  – unabhängig von Herkunft, Alter, Ausbildung, Interessen, Vorwissen oder Vorlieben. Deswegen geht es weniger darum, ein Tempel des Wissens als vielmehr ein partizipatives Labor zu sein, dass auf die Veränderungen der Gesellschaft reagiert.

Es gilt hier, die globale Geschichte der Menschheit aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen und neue Verflechtungen der Weltgeschichte zu zeigen. Die Auseinandersetzung mit der Erwerbungsgeschichte der Exponate aus aller Welt spielt bei der Neupräsentation der Sammlungen eine wichtige Rolle. Erklärtes Ziel des Humboldt Forums ist es, die repräsentierten Sammlungen in Kommunikation mit den Herkunftsländern, mit Kulturwissenschaftlern, Künstlern und Vertretern indigener Gruppen neu zu erschließen – nach dem Prinzip „Shared Heritage“.

Shared Heritage

Leitlinie im Umgang mit jenen Objekten  der Sammlungen, deren Herkunft einen kolonialen Kontext hat. Dabei geht es darum, dass die Herkunftsgesellschaften Teilhabe an ihrem kulturellen Erbe bekommen, das von den Museen nur verwahrt wird. Bei der Präsentation der Objekte gilt die Leitlinie des multiperspektivischen Erzählens: Andere Sichtweisen als jene der europäischen Wissenschaftler sollen gezeigt und die verschiedenen Geschichten, die in den Objekten eingeschrieben sind, sichtbar gemacht werden – u.a. die Auswirkungen der Kolonialherrschaft.


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