Kultureinrichtungen als Brückenbauer

News vom 19.07.2019

Heute ist der zweitägige Petersburger Dialog zu Ende gegangen. Stiftungspräsident Hermann Parzinger, der die AG Kultur gemeinsam mit Mikhail Piotrovsky, Generaldirektor der Staatlichen Eremitage St. Petersburg, leitete, äußert sich zufrieden über den Verlauf der Gespräche.

Schild mit Aufschrift "Sitzung der Arbeitsgruppe Kultur"
© SPK / Kathmann

„Unabhängig von der Entwicklung der politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland ist die Zusammenarbeit zu kulturellen Themen konstruktiv und vertrauensvoll. Wieder einmal hat sich gezeigt, wie fruchtbar der Dialog der kulturellen Institutionen beider Länder ist. Er zielt darauf, Verständnis und Vertrauen zu schaffen. Die Verantwortung für das kulturelle Erbe verbindet uns. Ich freue mich, dass der zivilgesellschaftliche Austausch, der mit dem Petersburger Dialog gefördert und vertieft wird, Brücken baut und Vertrauen schafft.“

Wie konstruktiv die Zusammenarbeit verläuft, zeigt sich an den konkreten Ergebnissen: Ein ganz herausragendes Einzelwerk der Berliner Antikensammlung, die „Victoria von Calvatone“, die bei Kriegsende nach Russland verbracht wurde, steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die ab 6. Dezember 2019 in der Eremitage zu sehen sein wird. Die Skulptur ist in einer intensiven deutsch-russischen  Kooperation nach neuesten Standards gemeinsam wissenschaftlich untersucht und rekonstruiert worden.  Ab Sommer nächsten Jahres wird die Ausstellung „Eisenzeit – Europa ohne Grenzen“ in St. Petersberg und dann in Moskau gezeigt, die von russischen und deutschen Experten vorbereitet wird und unter anderem auch bei Kriegsende nach Russland verbrachte Kulturgüter einbezieht. Auch hier werden umfängliche wissenschaftliche Forschungen beider Seiten Eingang finden und viele Objekte erstmals nach 1945 wieder öffentlich präsentiert sowie in einem umfänglichen Katalog in den internationalen wissenschaftlichen Kreislauf zurückgeführt. Das Spektrum der Projekte ist insgesamt  breit gefasst: der Deutsch-Russischen Museumsdialog stellt eine Publikationsreihe über deutsche und russische Museumsverluste vor, im Herbst wird als 1. Band eine Projektpublikation mit dem Titel „Russische Museen im Krieg“ vorgestellt werden, weitere Publikationen sollen folgen. Der Deutsch-Russische Bibliotheksdialog  begeht seinen 10. Gründungstag und widmet sich intensiv der virtuellen Rekonstruktion von verlagerten Bibliotheksbeständen an unterschiedlichen Aufenthaltsorten.  Auch die Deutsch-Russische MusikAkademie schreibt ihre Erfolgsgeschichte dank der höchstpersönlichen Engagements von Tatjana Rexroth und ihrer Familie weiter, wo junge deutsche und russische Musiker immer wieder  zu Konzerten in beiden Staaten zusammenkommen, um gemeinsame Auftritte vorzubereiten und durchzuführen.

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