Bitte keinen Bus-Infarkt auf der Museumsinsel!

News vom 16.10.2018

Die Interessengemeinschaft Kultur & Bildung Spreeinsel fordert die Senatsbauverwaltung auf, den Bau zusätzlicher Bushalteplätze zurückzustellen und schlägt ein angemessenes und in die Zukunft gerichtetes Verkehrskonzept vor.

Der Blick über die Schlossbrücke auf den Berliner Dom
Der Blick über die Schlossbrücke auf den Berliner Dom © Max Zerrahn

Der Berliner Senat will diesen Herbst mit dem Bau neuer Busparkplätze auf der Spreeinsel beginnen, obwohl der dortige Raum knapp und bereits jetzt von einer Vielzahl an Reisebussen mehr als ausgelastet ist. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Kultur & Bildung Spreeinsel – bestehend aus den Staatlichen Museen zu Berlin, dem Berliner Dom, der ESMT Berlin, der Hochschule für Musik, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und dem Humboldt Forum – hat ein zukunftsweisendes Verkehrskonzept vorgelegt, das Halteplätze zum Ein- und Aussteigen außerhalb der Spreeinsel vorsieht. Sie betonen, dass sie ein für alle tragbares Konzept für den Reisebusverkehr wollen und fordern die Senatsbauverwaltung auf, den Bau zusätzlicher Bushalteplätze zurückzustellen, bis mit der Senatsverkehrsverwaltung ein für diesen Weltkulturerbe-Ort angemessenes und in die Zukunft gerichtetes Verkehrskonzept abgestimmt ist. 

Die aktuellen Baumaßnahmen des Senats für die Freiflächen rund um das Humboldt Forum sehen auf der Grundlage eines Verkehrskonzepts von 2008 den Bau zusätzlicher Stellplätze für Reisebusse u.a. direkt vor der Hochschule für Musik Hanns Eisler vor. Weitere Bushalteplätze sind vor der Westfassade zwischen Schloss und künftigem Einheitsdenkmal und – wie schon jetzt – in der Bodestraße und Am Lustgarten vorgesehen. Dieses Konzept bedeutet keine Verbesserung der schon heute angespannten Situation, sondern wird das „Bus-Chaos“ auf der Spreeinsel nur noch verschlimmern.

Die Interessengemeinschaft schlägt hingegen Bushalteplätze lediglich zum Ein- und Aussteigen entlang der Karl-Liebknecht-Straße am Marx-Engels-Forum vor. Die Vergabe von „Slots“ zum etwa zehnminütigen Halt soll über ein funkgesteuertes System erfolgen. Personal vor Ort weist die Busfahrer ein. 

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