Was geschah mit der Sammlung Mosse?

News vom 02.05.2018

Ein Online-Portal macht nun die Ergebnisse der Provenienzforschung zum Verbleib der Sammlung Rudolf Mosse zugänglich. Dank großzügiger Unterstützung konnte die SPK drei restituierte Werke für die Staatlichen Museen zu Berlin zurückkaufen.

 3D-Visualisierung des „Liegenden Löwen“ von August Gaul (1903) in der James-Simon-Galerie
3D-Visualisierung des „Liegenden Löwen“ von August Gaul (1903) in der James-Simon-Galerie © SPK / ART+COM, 2017

Vor einem Jahr wurde die Mosse Art Research Initiative (MARI) gestartet. MARI ist die erste öffentlich-private Partnerschaft in der Provenienzforschung und gilt als einzigartig. Ziel von MARI ist es, die umfangreiche Kunstsammlung des jüdischen Verlegers Rudolf Mosse (1843-1920) zu rekonstruieren und zu erforschen, wo sich die von den Nationalsozialisten entzogenen Werke gegenwärtig befinden. Die Ergebnisse werden in einer Forschungsdatenbank, dem MARI-Online-Portal, erfasst. Das MARI-Online-Portal wurde heute in der Alten Nationalgalerie präsentiert. 

Die SPK ist neben anderen Institutionen an diesem Kooperationsprojekt zwischen der Erbengemeinschaft der Familie Rudolf Mosse und der Freien Universität Berlin beteiligt; das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste und die Erbengemeinschaft fördern das Projekt. Roger Strauch, Leiter des Mosse Art Restitution Project und Präsident der Mosse Foundation, sagte zu MARI: „Die Zusammenarbeit ist beispiellos und steht für die wohlwollende Grundhaltung der deutschen Regierung und der Kultureinrichtungen des Landes. Danken möchten wir auch den vielen talentierten Provenienzforschern, die mit großer Beharrlichkeit nach den Kunstwerken aus der Sammlung Mosse suchen.“

Schon weit vor Projektstart hatte die SPK neun Werke aus der Mosse-Sammlung in ihren Beständen identifiziert und an die Erben zurückgegeben. Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien konnte die SPK schließlich drei dieser Werke für die Staatlichen Museen zu Berlin erwerben, zuletzt die „Susanna“ von Reinhold Begas in der Alten Nationalgalerie.

SPK-Präsident Parzinger sagte zu den Rückkäufen: „Nachdem wir einen römischen Kindersarkophag aus Eigenmitteln ankaufen konnten, ist es dank der großen Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Beauftragten für Kultur und Medien gelungen, auch zwei wichtige Werke für die Alte Nationalgalerie zu sichern: die Susanna von Reinhold Begas und eine Löwenskulptur von August Gaul. Eine Medienstation direkt bei der Skulptur der Susanna erinnert nun an die Geschichte der Objekte.“ Der Kindersarkophag ist im Neuen Museum ausgestellt, die liegende Löwin wird in Zukunft in der James-Simon-Galerie zu sehen sein.

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