SPK erhält Nachlass von Leni Riefenstahl

News vom 12.02.2018

Dank einer großzügigen Schenkung erhält die SPK den kompletten Nachlass der wohl umstrittensten Künstlerin der deutschen Film- und Fotogeschichte. Diese Übernahme fordere nun eine besondere Verantwortung sagt SPK-Präsident Parzinger.

Blick in einen Archivraum, Haus Riefenstahl, Pöcking am Starnberger See, November 2017
Blick in einen Archivraum, Haus Riefenstahl, Pöcking am Starnberger See, November 2017 © bpk / Staatliche Museen zu Berlin – Kunstbibliothek / Wilfried Petzi

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erhält den kompletten Nachlass von Leni Riefenstahl (1902-2003), einer der bedeutendsten aber auch umstrittensten Künstlerin der deutschen Film- und Fotogeschichte. Für ihre Filme und Fotografien wurde sie zu Lebzeiten als kreative und innovative Bilderfinderin bewundert und geschätzt, in der Nachkriegszeit aber scharf dafür kritisiert, dass sie ihr künstlerisches Können in den Dienst nationalsozialistischer Propaganda stellte. Der Nachlass enthält umfangreiche Fotografie- und Filmbestände, Manuskripte, Briefe, Tageskalender, Akten und Dokumente sowie Presseausschnitte und Bücher.

Nach dem Tod von Leni Riefenstahls Ehemann Horst Kettner im Dezember 2016 wurde die ehemalige Sekretärin Leni Riefenstahls, Gisela Jahn, Alleinerbin. Sie entschied, den gesamten Nachlass der Künstlerin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu schenken. 

Für die Erfassung und Erschließung des Nachlasses soll, finanziert durch noch einzuwerbende Drittmittel, ein interdisziplinäres Forschungs- und Archivteam zusammengestellt werden. Im Bereich Film wird eine Kooperation mit der Stiftung Deutsche Kinemathek angestrebt.

„Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat mit dem Nachlass von Leni Riefenstahl nicht nur ein bahnbrechendes ästhetisches Werk übernommen, sondern auch eine besondere Verantwortung für die kritische Auseinandersetzung mit dieser streitbaren Person der Zeitgeschichte. Gerade auch die Rolle von Leni Riefenstahl im Nationalsozialismus wird bei der Aufarbeitung des Nachlasses von zentraler Bedeutung sein“, sagt Stiftungspräsident Hermann Parzinger. 

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