Mehr als 1000 Schädel im Depot gefunden?

News vom 23.11.2016

Das ARD-Magazin „FAKT“ berichtete gestern über einen angeblichen Sensationsfund. Es ist jedoch seit Jahren bekannt, dass die SPK eine anthropologische Sammlung von menschlichen Überresten betreut. Die Herkunft der Schädel wird erforscht, anschließende Rückgaben sind dabei nicht ausgeschlossen.

Die SPK hat die sogenannte S-Sammlung Felix von Luschans Ende 2011 in einem sehr schlechten Zustand von der Charité übernommen. Zu dieser Übernahme hat die SPK bereits mehrere Pressemitteilungen veröffentlicht. Es handelt sich um eine anthropologische Sammlung, die aus ca. 5600 Schädeln, die zwischen ca. 1885 und ca. 1920 von dem Forscher Felix von Luschan zusammengetragen wurden. Bei der Charité lagerte sie unter konservatorisch unzulänglichen Bedingungen in einem Bunker. Nach Übernahme der Sammlung haben Wissenschaftler der SPK die Schädel zunächst gereinigt und sie teilweise konservatorisch bearbeitet. Sie werden nun im Zentraldepot der Staatlichen Museen zu Berlin angemessen und würdig aufbewahrt. Ihre genaue Herkunft wird sukzessive geklärt.

All dies hat die Stiftung Preußischer Kulturbesitz bereits mehrfach öffentlich gemacht. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Übernahme dieser Sammlung hat die Stiftung außerdem für den Umgang mit menschlichen Überresten in den Sammlungen Grundpositionen formuliert und 2015 veröffentlicht. Diese besagen unter anderem: „Stellt sich bei der Erforschung der Herkunft heraus, dass die Erwerbung unter Umständen stattgefunden hat, die heute als unethisch einzuordnen sind, ist dies zu dokumentieren und verantwortungsvoll über den weiteren Umgang mit dem jeweiligen menschlichen Überrest zu entscheiden.“ Was nach der Klärung der Herkunft mit der S-Sammlung geschieht, ist noch offen: „Rückgaben schließen wir hier nicht aus“, so SPK-Präsident Hermann Parzinger.

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